Aber nicht nur Fachleute werden in Kampagnen als Verschwörer gebrandmarkt, sondern auch Journalisten, Publizisten und Kritiker, die sich durch öffentliche Vorträge und Publikationen einen Namen zu machen verstanden. Wir haben doch heute folgendes Bild in der Gesellschaft, das wir nicht einfach unter den Tisch kehren können: Es wird gelogen (Relotius, Trump, Wirecard), betrogen (Doktorarbeiten, Lobbyisen, Dieselaffäre), verbockt (Scheuer, BER) und verharmlost (Rechtsradikalismus, Verbraucherschutz, Umweltschutz), was und wo immer es möglich erscheint, und es sind nicht die bösen Demonstranten, Querdenker und Verschwörungstheoretiker, die das tun, sondern es sind meist hochangesehene Politiker, Wirtschaftsführer und Behördenbedienstete, die hier öffentlich auffällig werden. Gegen diese Macher wären die genannten Wissenschaftler, wenn sie denn wirklich unrecht hätten mit ihren Arbeiten und Meinungen, wären Journalisten wie Jebsen von KenFM, Thomas Röper von Anti-Spiegel, Albrecht Müller von den NachDenkSeiten oder die Redakteure von RT-Deutsch, wenn sie alle wirklich, was ich in keiner Weise bestätigen kann, Lügen und Fake verbreiten würden, nur winzig keine Fische. Ich denke, hier wird nach dem Muster der Außenpolitik des letzten JH, hohe Medienpräsenz und den Status eines Amtes ausnutzend, ein Feindbild geschaffen, das von der eigenen Unfähigkeit, der Ideenlosigkeit und der oftmals mangelnden Gesetzestreue ablenken soll. Es stehen heute eben immer noch „die Russen vor der Türe“ und „die Chinesen kopieren alles, was nicht versiegelt ist…“, sondern die Hetzer, Zersetzer und Verschwörer sind überall da anzutreffen, wo im eigenen Lande noch frei gedacht und auf freie Meinungsäußerung gepocht wird. Dieser Unsinn verbreitet sich in F, in den USA und auch in D. Auf jede noch so kleine Kleinigkeit aus dieser ungeliebten Ecke wird aufgesprungen und breitgefächert öffentlich verwiesen, so das aus dem Lärmen des endlosen Kleinen das Große nicht mehr gesehen werden kann. Das ist bequem für die Akteure der Macht, dahinter kann man sich gut verstecken, man fällt nicht weiter auf und wenn doch, das ist das schnell wieder vergessen.
Nun gibt es ja nicht nur Verschwörer auf der kritischen Seite des Meinungsspektrums. Nein, auch die sogenannten „Atlantiker“, Leute also, die den USA und der angeschlossenen Nato das Recht einräumen, Polizei der Welt, Beherrscher und Piraten der Weltmeere 1 zu sein, und dieses Recht als legitim verteidigen, sind Verschwörer. Nur, ich erwähnte es bereits, wenn sie erfolgreich sind mit ihrem Unrecht-Tun erscheinen sie in den Augen Gleichgesinnter nur als stolze Verteidiger der Freiheit. Das sind sie aber nicht. Noch sind die Nato-Truppen und ihre Freunde weltweit verteilt und scheinen ihren Einflussbereich fest im Griff zu haben. Aber andere Mächte wachsen still und oftmals auch leise heran. Die Zeiten ändern sich. China wird militärisch immer stärker. Russland hat heute wohl die besten Verteidigungswaffen der Welt. Pakistan, Indien und Israel haben Atomwaffen. Nord-Korea hat Atomwaffen. Ich frage mich, woher nehmen die Herrscher der Meere 2 den Glauben, unangreifbar zu sein. Schon 9/11 in New York hat doch gezeigt, wie verletzbar die reichen Inseln der Welt sind. Sollten wir angesichts dessen nicht eher dazu übergehen, friedliche Lösungen zu suchen und eine friedlich Koexistenz aller mit allen anzustreben, statt überall mit Militär herumzuprotzen? Gehen wir weiter. Nahezu alle Wirtschaftsverbände sind im Grunde genommen Verschwörer, die sich vorgenommen haben, ihre Interessen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln durchzusetzen. Und das dabei auch mal gelogen und betrogen wird, kann in jeder Zeitung tagein tagaus nachgelesen werden. Und auch die in Gewerkschaften organisierten Arbeitnehmer sind eigentlich Verschwörer. Am Verschwörer-Dasein ist ja nichts wirklich ruchlos. Alle, die sich organisieren, um als Gruppe ihre Interessen zu wahren, sind Verschwörer. Die Frage ist doch mehr, ob die Verschwörung ge- oder misslingt. Und sorry, das zeigt sich immer erst im Nachhinein.