Wenn Philosophie bereits im Ansatz scheitert…

Rationalität: Seit dem Einmarsch zweifeln alle am Geisteszustand von Putin: Der ist doch wahnsinnig. Geisteskrankheit ist gleich mit Irrationalität. Wir verwenden dazu das Wort „verrückt“. Allerdings sollten wir uns darauf nicht versteifen, er könnte auch einen kalten, rationalen Plan verfolgen.

Wer also nicht rational denkt, ist verrückt. Und Putin könnte so denken, aber durchaus auch nicht dazu gehören. Also was jetzt? Wenn er also wie verrückt wirkt, es aber nicht ist, ist er zumindest kalt und rational, obwohl er nicht so wirkt… und wir können das Spiel ewig lange fortsetzen. Das sind keine Informationen, das ist Hühnerkacke am Stiel mit dem Vorsatz: Etwas bleibt bestimmt hängen. Entweder kalt-rational oder verrückt. Also Frau Schurig, das ist einem Philosophie-Magazin einfach nicht würdig. Das ist ja noch nicht einmal eine fragwürdige Aussage, sondern schlicht und einfach… Ich schrieb es bereits. Das solche Schreiber Schmierereien ein Ziel haben, schrieb ich auch bereits. Und mit dem Rest möchte ich mich nicht beschäftigen. Das hieße so etwas wie „die Aussagen Höckes“ zu Philosophie oder Literatur zu erheben.

Ideologie: Krude Ideen können gefährlich werden, wenn sie sich mit Macht verbinden. Als Beispiel wird Dugin genannt, der wohl die westliche Welt als in Nihilismus und Dekadenz versinken sieht. Ein wiedererstarktes Russland stehe nach Dugin dem westlichen Liberalismus gegenüber. Er soll ein Mastermind Putins sein. Seine Theorie soll wirr erscheinen. Man erkennt den Hass auf die westliche Welt in seinen Worten. Er soll in seinen irregeleiteten Ideen einen bevorstehenden Krieg nicht ausgeschlossen haben.

Aus dem Munde, der Feder eines Philosophen ist das ein starkes Stück, was da geschrieben steht. Und ich fürchte, der Autor dieses Schmierentextes hat weder Dugin noch sonst irgendetwas Russisches je gelesen. Dugin steht nämlich für die Selbstbestimmung der Völker, für Kulturenvielfalt und gegenseitigem Verständnis. Er hat weder dem Krieg eine Friedensfunktion zugewiesen noch sonst irgendetwas zu dem Ukrainekonflikt beigetragen. Und jeder, der lesen kann, kann das auch recherchieren, denn Dugin schreibt mit Anderen auf einer deutschsprachige Webseite 1. Das jetzt ein(e) Mörder(in) seine Tochter (Journalistin) in die Luft gesprengt hat und die Wahrscheinlichkeit einer westlichen Beteiligung groß ist, spricht Bände. Zumindest wird eine mutmaßliche Täterin von westlicher Seite geschützt. Jedes Land möchte sich in der Welt behaupten. Das ist normal, und auch Philosophen sind nicht selten ihrem Land in Zuneigung verbunden. Warum sollte Dugin also eine Ausnahme sein. Verfolgen, verleumden und töten wir im Westen aber jetzt schon wieder Reporter, Journalisten und Philosophen, die unserer Wertegemeinschaft nicht wohl gesonnen sind? Ich fasse es nicht….

Schlafwandler: Warum sahen die westlichen Staaten die Gefahr eines Krieges nicht? Clarke, ein australischer Historiker, benutzte dazu das Wort „Schlafwandler“, allerdings auf den Ausbruch des ersten Weltkrieges gemünzt. Heute sind wir, die westlichen Staaten wieder schlafgewandelt, meint der Schreiber, diesmal aus politischen und wirtschaftlichen Interessen und aus der Unkenntnis von Putins Motiven. War es Wunschdenken, das nicht sein kann was nicht sein darf?

Nun, ich habe es weiter oben schon angemerkt, das war wirklich Wunschdenken, und zwar war der Wunsch, das Russland nach der Krim weitere Fehler begeht, die zu einem verschärften wirtschaftlichen Boykott die Rechtfertigung geben könnten. Und dafür hat man Kiew seit 2014 machen lassen, ist man Russland mit der Nato immer näher auf die Pelle gerückt. Das war nicht Schlafwandeln, sondern Absicht und eine Strategie, die seit vielen Jahren verfolgt wurde und nach wie vor wird. Und ja, es sind wirtschaftliche und politische Interessen, die verfolgt werden. Aber nicht als Partner wurde Russland angesehen, sondern es war und ist als Opfer auserkoren, es war/ist zum Ausschlachten vorgesehen. Nur Putin, ich sagte es bereits, steht dem im Wege.

Kriegsverbrechen: Krieg ist schrecklich, weil es meist Unbeteiligte trifft, die Zivilbevölkerung. Beispiel: Butscha. Und dann tötet der Krieg ebenso wie der Terrorismus. Und auch die toten Soldaten sollten nicht vergessen werden, die toten Russen zum Beispiel, die als Kanonenfutter herhalten müssen, weil Putin es so will.

Und vergessen sind die 10000 bis 15000 Opfer aus acht Jahren Krieg Kiews gegen die russischsprachige eigene Bevölkerung. Butscha war wohl auch nicht das Werk von Russen. Da hatten andere „Helden“ ihre Finger im Spiel. Kanonenfutter sind nebenbei gesagt alle Soldaten, denn sie opfern ihr Leben für … Ja, für was eigentlich? Ist es Ehre, ist es Liebe, Vaterlandsliebe, ist es ein Dogma, die Freiheit vielleicht, oder was sonst ehrt den Tod eines meist jungen Menschen? Das Spiel heißt doch Macht, das Spiel heißt Zugang zu Rohstoffen, Zugang zu Handel, Zugang zum Märkten, das Spiel heißt Geschäfte machen, Gewinne erzeugen und anderes, und zwar um jeden Preis. Was ist da schon ein Menschenleben, oder zwei, oder 10000? Hauptsache der Gewinn stimmt. Und wir im Westen führen Kriege aus diesen Gründen. Unser Ex-Bundespräsident hat es bezeugt. Übrigens sind es die Soldaten aus Kiew, die sich hinter der Zivilbevölkerung verstecken, die ein Atomkraftwerk beschießen und einen Staudamm sprengen wollten. Opfer? Egal, Hauptsache: gewinnen. Nun macht Putin gerade keine Gewinne aus dem Krieg. Die Kosten sind größer als der Nutzen. Er erobert gerade ein geschundenes, zerstörtes Land, und wird viel Beihilfe zum Wiederaufbau leisten müssen. Aber es scheint ihm egal zu sein, denn die dort wohnen sind Russen wie er, und für ihn ist es wichtig, das sie in Frieden ihr Leben leben können. Wie wichtig sind Selenskyj seine Landsleute? Bald sind die russischen Gebiete „befreit“, und dann… Hinter welchen Röcken werden sich Kiews Soldaten dann verstecken? Und wie werden die Russen das sehen? Ich bin, was das betrifft, weder gespannt noch begeistert…

  1. https://katehon.com/de

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