Ein ähnliches Bild erfahren wir gerade mit der Corona-Pandemie-Krise. Auch hier taucht plötzlich aus dem Nichts heraus ein neuer Krankheitserreger auf. Presse und Medien zeigen weltweit spektakuläre Bilder von gestapelten Särgen und verbreiten wahllos Zahlen und Bilder über Tote, um ihr Leben ringender Patienten und lassen wahllos die verschiedensten Experten über das Gefährdungspotential der neuen Bedrohung schwadronieren. Über das Wirken dieses Virus war bis in die Fachgremien hinein zu diesem Zeitpunkt nichts bekannt. Es gab weder Erfahrungen noch Mittel, um diesen zu bekämpfen, geschweige denn es aufzuhalten. Die entstandene Hysterie und Panik zwangen dann die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung, Schutzmaßnahmen zu ergreifen, die wie immer im demokratischen Prozess viel zu langsam und viel zu unscharf ausgelegt waren. Erst durch zunehmenden Druck von Presse und Gesundheitseinrichtungen wurden zwingendere Maßnahmen getroffen, die, wie sollte es anders sein, auf Einrichtungen und Verwaltungen stieß, die durch Rationalisierung und Sparmaßnahmen über Jahre hinweg dezimiert und daher vollkommen überfordert waren. Nichts funktionierte mehr. Es fehlten Material und Kapazitäten, es fehlten Mitarbeiter in den betroffenen Einrichtungen, und dazu gesellten sich Entscheidungsträger, die selbst mit einfachsten Bestellungen, Vertragsausfertigungen und anderen rechtlichen Gegebenheiten vollkommen überfordert waren. Sie sahen daher keine andere Möglichkeit mehr als das gesellschaftliche Leben massiv herunterzufahren. An Kollateralwirkungen wurde dabei nicht gedacht. Als dann, nach langen Monaten der Unsicherheit, erste Impfstoffe gefunden wurden, wurde das Chaos erst perfekt. Zu den Unfähigkeiten der Verwaltungen stieß eine aufgeregte Bevölkerung, die natürlich die neu entdeckten Schutzmöglichkeiten in Anspruch nehmen wollte. Zusätzlich entbrannte international ein Streit um die Verteilung der knapp bemessenen Impfstoffe und das Gesundheitsmaterial. An der Unfähigkeit der Verwaltungen, solche Kraftanstrengungen auch praktikabel zu organisieren, leiden wir noch heute.
Das ist kurz gefasst die Geschichte zweier Krisen, die sich wie leicht nachvollziehbar auf die oben genannten sieben Punkte herunterbrechen lassen. Ich fürchte, wir werden uns in absehbarer Zeit mit einigen weiteren Krisen beschäftigen müssen. Zu nennen sind da das Weltklima, weltweite ökologischen Fragestellungen, die aus der Bahn geworfenen Finanzmärkte, die weltweite Friedenssicherung, die Bildung der Bevölkerung, deren Ernährung, allgemeine Toleranz in religiösen Fragen und viele viele andere. All diese Motive werden uns genauso stark und einwirkend betreffen wie die oben beschriebenen zwei Beispiele, und ich fürchte, wir werden auch dort wieder auf die gleichen Unfähigkeiten stoßen wie immer schon. Nun könnte man fragen, wie denn diese Schwierigkeiten vermieden werden können. Ich denke dazu, das nicht das Gendern, eine Fußball-EM oder eine Stadionbeleuchtung, nicht die Erforschung von Mond und Mars, nicht Antriebstechnologien für PKWs und unterhaltende digitale Errungenschaften unsere ganze Aufmerksamkeit beanspruchen sollten, sondern das die oben genannten Themenbereiche unsere Aufmerksamkeit verdienen und uns allein schon wegen der Gestaltung der Zukunft beschäftigen müssten. Dazu zählen ganz besonders die Zähmung der Finanzwelt, der Aufbau einer umfassenden Allgemeinbildung in der Breite der Bevölkerungen, die Friedenssicherung weltweit, die Erhaltung der ökologischen Systeme, und natürlich Regierungen und Verwaltungen, die ihr Fach verstehen und so ausgestattet werden, das sie ihre Arbeit auch tun können. Und wir müssen uns dringend mit den Aufgabenstellungen und der Gestaltung der Medienwelt der Zukunft beschäftigen. Kriegsspiele im Orient, in der Ukraine und im südchinesischen Meer, wie sie gerade stattfinden, sind vollkommen unnötig und eher reine Ressourcenverschwendung. Konventionell aufzurüsten im Angesicht der nuklearen Bewaffnung aller Blöcke ist unnötig und verschlingt unnötig Kapital, das anderswo dringender gebraucht würde. Wäre es nicht besser, weltweit alle Kräfte zu bündeln und das bedrohte Überleben von Menschheit und Natur zu sichern? Haben denn Kriege, Restriktionen, Barrieren, Revolutionen und strategische Spielereien die Menschheit jemals weitergebracht? War denn das Leben nach den unzähligen Kriegen jemals besser als zuvor? Gut, Waffentechnologie schaffte hier und da Errungenschaften, die in der Folge auch friedlich nutzbar waren, aber die könnten wir doch auch ohne Kriege haben, oder? Wir sollten uns doch um das Leben kümmern, und nicht vorzugsweise den Tod industrialisieren. Mann…, das so etwas überhaupt gesagt werden muss ist eigentlich eine Schande. Weit gekommen sind wir als Menschheit in Sachen Vernunft bisher nicht, finde ich, oder wie sehen Sie das?