Mythen… USA, Deutschland, die Länder der Freiheit?

Beide großen Entwürfe, die Kleinstaatenei und die Großstaatenei versprechen keine Lösung des Menschenproblems. Vielleicht ist die feste Aufteilung und die somit entstehende zwangsläufige Ungerechtigkeit das Problem und wir sollten die Staatenlösung überdenken? Huuu, eine Utopie, die nirgendwo auf der Welt einen Widerhall findet? Die große Frage der Weltpolitik sollte sein, wie das Verteilungsproblem gelöst werden kann, das weltweit besteht und das im Grunde genommen durch Besitzansprüche an die Ressourcen begründet werden muss. Müssen die Besitzansprüche fallen? Huuu, Sozialismus, Kommunismus, das hatten wir schon und ist misslungen? Stimmt das? Hatten wir schon einmal einen Sozialismus? Und eine weitere Frage drängt sich auf, wenn das Problem der Verteilung innerhalb der Welt zur Debatte steht: Sind wir Menschen allein auf dieser Welt von Belang und sollten/müssten wir nicht auch anderen Mitbewohnern, Pflanzen, Tiere, Ökosysteme, Lebensformen eine Lebensgrundlage zugestehen? Sind 10 Mrd. Menschen für unsere Weltkugel nicht viel zu viel? Das ist die eine entscheidende Frage, der wir uns stellen müssten, und weitere Fragen würden im der Folge dann auftauchen: Wie könnten wir die Vermehrung des Homo Sapiens stoppen und für einen erträglichen Rückgang der Zahlen sorgen? Wer bestimmt die Zahl, die es zu erreichen gilt? Wer darf sich vermehren und wer nicht? Fragen entsteht hier, der sich bisher zumindest niemand zu stellen wagte. Einen Bevölkerungstop, wir erinnern uns, hat bislang nur China versucht, und ist damit, wenn man das Ergebnis sich genau ansieht, kläglich gescheitert.

Ist der Homo Sapiens Gottgleich und der Herr der Schöpfung? Wir verwenden heute einen Großteil unserer Ideen und Absichten auf die Festschreibung des Status Quo. Wer regiert die Welt und wer hat die Kontrolle über die Verteilungsfragen von Macht und Gütern? Die Kriege, die geführt werden und die Konflikte, die zu lösen versucht und bearbeitet werden sind aber nur ein sehr kleiner Teil unserer menschlichen Problemstellung. Wenn wir nämlich so weiter verfahren wie bisher wird die Welt und das Leben darauf sich derart verändern, das aus dem Verteilungskampf allerorten ein Überlebenskampf werden wird. Aus dem nur Übervorteilen der Anderen wird dann ein Töten werden, und ich fürchte, das 2000 Jahre menschliche Zivilisationsgeschichte so zu Ende gehen muss und später aus den Trümmern wieder neu beginnen wird. Wir sind auf dem besten Wege, alles Erreichte endgültig zu zerstören. Das Töten hat im Grunde schon begonnen. Tier- und Pflanzenarten sterben millionenfach aus, die Erzeugung von Lebensmitteln stößt an deutlich sich abzeichnende Grenzen, sauberes trinkbares Wasser wird immer seltener und selbst die Erzeugung von atembarer Luft durch die Pflanzenwelt scheint in Gefahr zu geraten, denn immer mehr Waldgebiete werden zerstört. Beschäftigen wir uns also weltweit mit den falschen Fragen? Beschäftigen wir uns nur noch mit der Frage, ob wir zu den letzten gehören werden, die mit dieser Welt unwiderruflich untergehen? Wenn ich die politische Landschaft mir heute ansehe, erscheint mir diese Frage mehr als wahrscheinlich zu sein.

Die europäische Kultur mit ihren fest schreibenden Besitz- und Verteilungsgesetzen kann die Probleme der Welt nicht lösen. Das sahen wir in der Vergangenheit und ist auch heute mehr als deutlich. Wir können mit ihnen nur noch dafür sorgen, das uns die Probleme später erreichen als den meisten anderen Völkern: Wir werden so über das letzte Öl verfügen, das letzte saubere Wasser trinken und die letzten ausreichenden Mahlzeiten serviert bekommen. Das wird aber nichts daran ändern, das wir unsere Lebensgrundlage und die Schönheit dieser Welt endgültig zerstört haben werden. Wir können also mit aller Macht so weiter machen wie bisher oder aber wir müssen uns endlich mit den wirklich wichtigen Fragen beschäftigen, die unsere Welt uns als ihren zumindest unserem Wissensstand nach einzig bewussten Bewohnern stellt.

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