Der amerikanische Mythos: Freiheit für die Welt?

Die Geo- und Außenpolitik der USA

Die USA sehen sich selbst als das große Imperium der Freiheit. Das ist weiter oben ja bereits angeklungen. Sie leisten sich eine politische Philosophie, die sich selbst als einen Ausnahmestaat darstellt, an dem sich alle anderen zu richten haben, so sie das Wohlwollen des Imperiums nicht riskieren wollen. Einige Beispiele mögen den Verlust dieses Wohlwollens spiegeln:

Das Gefangenenlager Guantanamo, in dem gefoltert wird, gibt es mittlerweile seit 20 Jahren. Es befindet sich auf illegal besetztem Staatsgebiet eines anderen Staates (Kuba), der von den USA auch noch so ganz nebenbei seit 60 Jahren mit Wirtschaftssanktionen und einer Blockade überzogen wird, aus Rache, weil die Bevölkerung dieser Insel nicht bereit war, sich als Bedienstete der Kasinos und Angestellte der Freudenhäuser der amerikanischen Geld-Eliten missbrauchen zu lassen.

Die USA haben mit anderen westlichen Ländern zusammen in Syrien einen Systemwechsel versucht zu initiieren, in dem sie oppositionelle Kräfte gefördert, ausgerüstet und technisch unterstützt haben (Waffen, Material, Hilfskräfte, Techniker). Dieser Versuch ist durch die Unterstützung der Regierung Syriens durch den Verbündeten Russland letztlich elend gescheitert. Noch heute halten US-Kräfte in Syrien illegal ein Gebiet besetzt und beuten dort Ölquellen aus, die ihnen nicht gehören. In dem Flüchtlingslager im dort besetzten Gebiet, beschützen sie unter unvorstellbaren inhumanen Bedingungen ihre willigen Helfer des missglückten Staatsstreiches. Das Land Syrien wird zusätzlich von Wirtschaftssanktionen gegängelt, was fast ausschließlich die arme Bevölkerung trifft.

Die Republik Iran, die erfolgreich eine Demokratisierung einleiten und dem ersten frei gewählten Präsidenten (Mohammad Mossadegh) die Macht übergeben konnte, wurde durch einen von MI6 (GB) und CIA (USA) organisierten Putsch gestürzt, da dieser die „Unverschämtheit“ besaß, die reichlich vorhandenen Ölquellen, die sich in britischem Besitz befanden, in staatlichen Besitz zu überführen, um die Einnahmen dem Volk Irans zukommen zu lassen. Als neuer Machthaber wurde, vom Westen unterstützt und gefördert, der Schah Pahlavi eingesetzt, der ein west-freundliches Regime anführte und die beschlagnahmten Besitztümer willig zurückgab. Seine Herrschaft wurde zunehmend eine Diktatur mit unvorstellbaren Gräueltaten. Diese wurde beendet durch die Islamische Revolution, die bis heute andauert. Seither sieht sich der Iran beständigen Anfeindungen der westlichen Welt unter Führung der USA ausgesetzt, die sich in der Frage nach dem iranischen Atomprogramm zunehmend verschärfte und bis heute in fast offener Feindschaft mündete. Sanktionen und Boykotte durch den Westen belasten das iranische Volk bis heute, wobei auch hier die ärmeren Teile der Bevölkerung die Hauptlast zu tragen haben.

Drei Beispiele, die durch die Staaten Libyen, Irak, Venezuela, Nicaragua, Somalia, Afghanistan und andere beliebig verlängert werden könnte. Bezeichnend dabei ist, das die USA und ihre Nato-Verbündeten andere Staaten nur dann militärisch angreifen, wenn diese absolut unterlegen sind (Beispiel: Irak, Libyen) und ein Erfolg unabwendbar erscheint. Andere Staaten werden eher sanktioniert, durch Wirtschaftsblockaden gegängelt und/oder durch Umsturzversuche wie oben beschrieben in Abhängigkeit zu treiben versucht. Aber nicht nur gegnerisch regierte Länder sind von solchen Maßnahmen betroffen, nein, es erreicht selbst befreundete Staaten wie D, wenn wirtschaftliche oder geopolitische Interessen (Ukraine, Pipeline Nord Stream 2 und Gas aus Russland) betroffen werden. Man muss sich das so vorstellen: Ein Gesetz in den USA zwingt Firmen und andere Organisationen im befreundeten Ausland, sich an US-missliebigen Projekten nicht weiter zu beteiligen, sonst droht der Ausschluss aus dem von den USA kontrollierten Wirtschaftsräumen. Und das Imperium erlaubt sich ganz offen, einer befreundeten Regierung einen US-staatlichen Beauftragten an die Seite zu stellen, der die Einhaltung der Sanktionen und Vereinbarungen überwacht.

Im Grunde geht es den USA allein um Macht auf allen Ebenen rund um den Globus. Die Aussagen, die der Exzeptionismus 1 vorhält, das amerikanische Volk und seine Freiheit dadurch zu schützen, das alle anderen Staaten der Welt unterdrückt werden, können das nicht einmal ansatzweise erträglicher gestalten. Im Gegenteil, Unterdrückung führte in der Historie über kurz oder lang immer zu Revolutionen und Befreiungskriegen. Dieses Imperium gerät mehr und mehr an seine Grenzen, wirtschaftlich, politisch, ethisch und freiheitlich, und zur Zeit scheinen seine Regenten (Oligarchen) in Ermangelung eines Konzeptes der Verständigung nur noch blind um sich schlagen zu wollen/können.

  1. Der Amerikanische Exzeptionalismus ist eine nationalistische Ideologie, die auf dem Postulat basiert, dass die Vereinigten Staaten von Amerika eine Sonderstellung gegenüber allen anderen Nationen einnehmen. Alle Präsidenten der letzten Jahre stütz(t)en diesen Glauben, auch der FNPT Obama.

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