Der amerikanische Mythos: Freiheit für die Welt?

Amerikanische Wirklichkeit

Wenn wir uns die amerikanische Wirklichkeit anschauen, ist dieses Land zu Zeit tiefgreifend in zwei Lager gespalten, die man mit Fug und Recht als einen bürgerkriegsähnlichen Medienkrieg beschreiben kann. Trotzdem agiert dieses Land nach außen wie eine zusammenstehende Nation. Für mich in meiner Wahrnehmung ist das amerikanische Volk in seiner breiten Masse nicht mehr in der Lage, die politischen Entscheidungen und die außenpolitischen Ziele ihrer Eliten zu verstehen. Zum einen steht dem die seltsam verformte Medienwelt Amerikas im Wege, die scheinbar nicht mehr zur Nachrichtenverbreitung, sondern nur noch innenpolitischen Propagandazwecken dient. Zum zweiten steht dem die Neigung der freiheitsliebenden Bevölkerung im Wege, der Politik, dem Staat und seinen Organen prinzipiell zu misstrauen. Als dritten Punkt muss man hierbei anmerken, das die Armee dieses Landes einen sehr hohen und angesehenen Status vorweisen kann. Der Patriotismus im Land ist ungebrochen und nimmt fast religiöse Formen an. Die Armee hat nach verbreiteter Ansicht die Aufgabe, die Freiheit der Bürger dieses Landes mit allen Mitteln zu verteidigen. Bis heute ist nicht vergessen, das die Einwanderer einst aus erbärmlichen Verhältnissen in Europa geflohen waren. Man könnte fast zu der Ansicht gelangen, das der US-amerikanische Staatsbürger nahezu als heilig, und der Rest der Welt zumindest auf der politischen Bühne als satanisch oder zumindest verdächtig diesbezüglich betrachtet wird. Somit verwundert es nicht, das man ganz selbstverständlich Folter und Grausamkeiten der eigenen Dienste und Truppen beharrlich übersieht, während man jede noch so geringfügige Widrigkeit gegen einen US-Staatsbürger irgendwo in der Welt mit großem Aufwand auszuschlachten versucht.

Wirtschaftlich betrachtet liegen die Haushaltseinkommen und damit der Wohlstand der amerikanischen Bevölkerung zu großen Teilen so etwa im Schnitt bei 45.000 (Afroamerikaner) bis 94.000 Dollar (Asiatisch-stämmige Amerikaner, Quelle: Statistisches Bundesamt D). Das erscheint sehr gut zu sein und ist im Weltmaßstab durchaus beachtlich, aber Durchschnittswerte geben eben nur eine Scheinwirklichkeit wieder, denn die Unterschiede innerhalb der Gruppen ist beachtlich groß. Und es gibt wie in Europa nur sehr wenige aussagekräftige Daten in den USA. Weiterhin sind in den USA mittlerweile etwa 4 Mio. Menschen aufgrund diverser Vergehen eingesperrt. Auch das ist im Weltmaßstab beachtlich. In Fernsehberichten einiger Medien wird betont, das die Armut bedeutender Teile der Bevölkerung zunehmend wächst. Für ein Auskommen sind oftmals mehr als ein Fulltime-Job notwendig. Viele haben ihre Häuser verloren und leben in Armensiedlungen am Rand der riesigen Städte ohne Hoffnung auf Besserung. Und ganz herausfallen aus jeder Statistik werden die zahlreichen illegal Eingewanderten aus dem Süden des Kontinents, die von Tagesjobs leben. Soweit dieses Thema, vorsichtig angegangen und in Ermangelung von Daten nur angerissen.

Wer regiert eigentlich die USA

Wie in nahezu allen Staaten der sogenannten „Westlichen Welt“ 1 beherrschen seit dem weltweiten Durchmarsch der neoliberalen Wirtschaftsordnung die großen Kapitaleigner 2 bzw. Kapitalverwalter 3 die wirtschaftliche und indirekt nachfolgend die politische Landschaft. Besonders in den USA ist diese Vormachtstellung deutlich zu beobachten, haben doch gerade dort Investmentbanken, Multimilliardäre und NGO‘s, die überwiegend als Stiftungen organisiert sind 4, unvorstellbar viel Einfluss auf allen Ebenen der politischen Bühne. Keine Partei, kein Präsident und kein Senator hat dort eine Chance, gewählt, ohne von diese finanzkräftigen Gruppen über Spenden finanziert zu werden. Diese Gruppen, die sich heute hoch-organisiert und wie ineinander verzahnt darstellen, wirken in Politik, Wirtschaft, Forschung, Medien und Verwaltungen durch ihre Spendengelder, durch so gewonnene Beziehungsgeflechte und Abhängigkeiten wie einst die Fürstenhäuser im alten Europa. Wer nicht spurt, wird nicht weiter gesponsert, verliert ohne Mittel zur Realisierung seiner Projekte sowohl Macht und Einfluss als auch seine öffentliche Präsenz, die für eine erfolgreiche Wahl heute absolute Voraussetzung ist. Es ist ganz einfach: Geld regiert eben doch die Welt…

  1. Man kann es nicht westliche Kultur nennen, da diese zur Zeit (noch) eine unglaubliche Vielfalt besitzt. West-Europa, Ost-Europa, die USA, Kanada und GB können nicht als eine kulturelle Einheit betrachtet werden.
  2. Eigentümer von Google, Facebook, Amazon, Apple, Tesla, …
  3. Schattenbanken wie Blackrock (8 BillMrd US$), Carlyle Group (6 Mrd US$), Kohlberg Kravis Group (5 Mrd US$),… Allein die 50 größten Gesellschaften dieser Art der Welt vereinen die Summe von 965 Mrd US$ auf sich.
  4. , Open Philanthropy, Nuclear Threat Initiative, Centerof Global Development, Center for Strategic and International Studys, Weltgesundheitsorganisation, Bill and Melinda Gates Foundation, Rand Corporation, … Alle diese Organisationen leben von der Unterstützung und von Spenden (?) der großen Kapitaleigner.

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