Vier Nachrichten, ein Thema: Medien-Demokratie

Die Firma Telefonica, die in Deutschland im Netz aktiv ist, erklärt in einen Brief an die Bundesregierung, das nicht der chinesische Hersteller von Netzgeräten für das neue G5-Netz Huawei eine Gefahr darstelle, sondern das diese Gefahr ausschließlich von Nachrichtendiensten der USA ausgehe. Nun ist Telefonica und sein Management nicht gerade ein Klub von Verschwörungstheoretikern, sondern sehr tief in der Materie verankert und weiß wohl über die aktuellen Lagen in ihrem Metier bestens Bescheid. Das es diese Meldung in die Nachrichtenmedien geschafft hat, obwohl der Brief nicht-öffentlich versendet wurde, ist fast schon ein Wunder und nur durch eine undichte Stelle zu erklären. Leider war die Nachricht nicht lange in der Auslese relevanter Nachrichten präsent. Sie wurde schon nach wenigen Stunden aussortiert und zumindest bei Google durch einen viel wichtigeren Höschenblitzer (Scherz!) ersetzt.

Und die letzte Nachricht, die in meinem Kopf für Verwirrung sorgt, ist die Nachricht, das sich schon wieder eine SPD-Vorsitzende sich irgendwie falsch verhalten hätte. Kaum war das neue Führungsduo der SPD und der neue Vorstand gewählt, hagelte es auch schon Kritik, Spott und Befürchtungen aus allen Kanälen der gleichgerichteten Mainstream-Presse bis ins öffentlich Rechtliche hinein, wo Nachrichtensprecher, Kommentatoren und moderierende Sprachgenies die Neuen massiv ins Kreuzfeuer nahmen. Gleichzeitig gruben sogenannte Journalisten in der Vergangenheit der Neuen herum, um irgendwie irgendeinen dunkler Fleck in der Vita ausfindig zu machen. Wo sind die Zeiten, in denen neu gewählte Regierungen, neu gewählte Vorstände zumindest mal die übliche 100 Tage Frist bekamen, um sich in Ruhe und Gelassenheit einzufinden und ihr Amt zu übernehmen.

Was aus diesen vier Nachrichten und der Berichterstattung herauszulesen ist kann man so beschreiben, dass in unserer Zeit die Presse schonungslos und unbarmherzig jeden Mitbürger und Funktionsträger angeht, der auch nur leiseste Anzeichen von Fremdverhalten an den Tag legt, wobei Fremdverhalten die aktuelle Mainstream-Meinung darstellt. Nato-Konform, Russland- und China-feindlich und ganz tief im Arsch der USA angesiedelt, so kann man den Mainstream heute beschreiben, der von den sogenannten etablierten Medien verbreitet wird. Es wird immer offensichtlicher, wie in der deutschsprachigen Medienlandschaft Politik gemacht wird. Zumindest werden ausgesuchte Politiker entweder massiv verfolgt oder auf der anderen Seite mit PR-Aktivitäten gepuscht. Friedrich Merz zum Beispiel, der so gut wie keine Funktionen erfüllt und nichts an Neuem zur Nachrichtenlandschaft beizutragen hat, wird gepimpt, wo es nur geht, AKK wird verharmlost, Von der Leyen mit Küsschen hier und Küsschen da und mit Überschriften wie „Madame übernehmen Sie“ (Zeit) in den Himmel gelobt. Jeder andere, der irgendetwas nicht dazu passendes zu sagen hat wird niedergeschrieben und mit unsinnigen Fragespielen belästigt. Besonders unerträglich war die Talkrunde mit Kühnert bei Lanz, bei der der Juso-Vorsitzende als neugewähltes Mitglied des SPD-Vorstandes sich mit hässlichen Fragen des Moderators und unlauteren Fachsimpeleien einer Journalistin herumschlagen musste.

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