Nachlese Europawahl 2019

Und was ist nun zu tun? Wir brauchen eine neue Führungsmannschaft, und zwar an Spitze ganz oben, und kontinuierlich fortschreitend in die zweite und dritte Reihe von Regierung, den Parteien und all den anderen hierarchisch geführten Organisationen. Solange die CDU/CSU die Leitlinien der Politik bestimmten, wird sich nichts ändern, auch nicht mit der SPD, nicht mit den Grünen als Koalitionspartner. Die Führung muss wechseln, und die Richtlinienkompetenz muss sich ändern, die Blockierer müssen abtreten, damit sich etwas ändert. Und in allen Fällen sind das zuerst die Christlichen Parteien und ihr Gefolge. Und solange die an Ruder sind, egal ob mit Merkel, AKK oder Merz als Kanzler, wird eine politische Wende, egal in welcher Richtung, nicht möglich sein. Sollten die Grünen den Kanzler bald stellen können, wäre das vielleicht ein neuer Anfang, aber dann bräuchten wir, wie oben erklärt, viele Jahre Geduld. Ich bezweifle allerdings, das die Medien und die Menschen heute diese werden aufbringen können.

Wichtiger jedoch, und das sollte mit dem Wechsel der Führungsparteien einhergehen, ist ein Zurück-Finden der Politik zu ihren eigentlichen Aufgaben. Diese Aufgabe beinhaltet vor allen anderen Dingen die Führung, Verwaltung und Gestaltungen einer Gesellschaft, in der sich alle Bürger zu Hause fühlen können. Und gerade dort, wo dieses nicht mehr stattfindet, sollten Änderungen an der Ordnung vorgenommen werden. Nur ein zufriedenes Volk ist ein friedliches Volk und somit auf Dauer auch regierbar. Da hilft kein Ausgrenzen, kein Teilen und kein Polemisieren. Sind Teile der Gesellschaft unzufrieden, brodelt es unter der Decke und früher oder später wird es zum Ausbruch kommen. Die Geschichte der Zivilisationen sind voll von Geschichten darüber. Wir müssen Änderungen vornehmen, und zwar ganz schnell. Wenn CDU/CSU und SPD eine Pause brauchen, um sich zu beleben, verabschieden wir uns aber fast vollständig vom möglichen politischen Führungspersonal, von deren Erfahrung und Beständigkeit. Beide in eine Pause zu schicken wäre unklug. Also, Grüne an die Front, die Christlichen als Koalitionspartner und die SPD in den Erholungsurlaub auf Oppositionsbänken. Die Linke sollte sich konsolidieren und endlich eine Linie finden, wie sie zu politischer Verantwortung wachsen kann. Nur dagegen sein, nur Visionär, nur Sprachrohr der Armen zu sein, ist nicht genug. Die FDP hat ihr Potential, die AfD ebenso, aber für die breite Masse sind beide nicht wirklich eine Alternative. Dazu sind sie zu verliebt in ihre Klientel und viel zu wenig sozial eingestellt.

Fazit: Mit dem aktuellen Trend (Grüne 27%, CDU/CSU 25%, SPD 15%, usw.) sind wir auf der richtigen Spur. Jetzt heißt es dran bleiben und den Wechsel in der Führung anstreben. Seien Sie beständig und gehen Sie weiter in diese Richtung, auch wenn Kritiker und Meinungsmacher hier und da ordentlich querschießen werden. Ein Wechsel ist notwendig und wäre nur mit einem grünen Kanzler(in) vollziehbar. Die gezeigte Lösung ist für mich zwar auch nur mit Bauchschmerzen zu ertragen, aber zurzeit die einzige wirklich machbare und rechnerisch mögliche Wechselidee. Auf die Meinungsforschung ist zwar nicht immer Verlass, aber so schlecht ist deren Arbeit auch wieder nicht, das sie sich derart irren könnte. Und, Herr Scholz, das die SPD in den nächsten Jahren an eine Kanzlerschaft denken könnte, ist vollkommen abwegig. Bedanken Sie sich dafür bei Schröder, Müntefering und Co.

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