Leserbrief zur Griechenland-Krise

Ich kann die Aufregung und die Eile im Falle Griechenland nicht verstehen. Diese Regierung ist doch erst vier Monate im Amt, hat die Misere nicht verschuldet und hatte nicht einmal die obligatorischen 100 Tage, um sich einzugewöhnen.
Einem befreundeten Land die fälligen Zahlungen zu stunden solle weder für die EU noch für den IWF ein Problem sein. Deren Verhalten ist schlicht gesagt nicht angemessen und hat bestimmt nicht eine Lösung des Problems im Sinne Griechenlands im Sinn. Die Regierung Tsipras möchte eine andere Wirtschafts- und Währungspolitik, da die bisherige Form vollkommen versagt hat. Dafür wurden sie gewählt und dafür sollten sie auch eine Chance bekommen.
So wie die Gläubigerseite jetzt verhandelt kann eigentlich nur zum Ziel haben, die Regierung in Athen zu diskreditieren, um sie dann möglichst bald wegen Versagens abwählen zu lassen. Es wäre nämlich für die tonangebenden Regierungen in Europa schon eine große Blamage, wenn eine alternative Wirtschafts- und Währungspolitik unter einer linken Führung Erfolg haben würde. Das würde bedeuten: es gibt eine Alternative zur „Alternativlosigkeit“. Ich fürchte, sie werden sich jeglicher Mittel bedienen, um Griechenland und seine neue Regierung in der Öffentlichkeit scheitern zu lassen. Dieses Verhalten ist undemokratisch, unfair und hinterhältig und sollte keine Zustimmung finden.

Mein Vorschlag: IWF und EU stunden die fälligen Zahlungen, und sie geben der demokratisch gewählten Regierung endlich die Chance, Griechenland mit einer griechischen Lösung aus der Krise zu führen.

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