Natürlich gibt es auch für mich den Grundsatz, ausgewogen zu schreiben. Daher schauen wir doch mal bei Der Spiegel vorbei und ordnen ein, was wir dort lesen. Zunächst einmal ist Der Spiegel ein Nachrichtenmagazin und Online-Portal, das NATO- und EU-freundlich sich darstellt und somit gelten die Redakteure beider Redaktionen als Transatlantiker. Weiterhin erkennt man hier eine gespaltene Affinität zur heutigen USA, was ich mal verkürzt als USA/Clinton-freundlich und USA/Trump-feindlich bezeichnen möchte. Weiterhin kann man unschwer erkennen, das das Magazin in der Berichterstattung auf der einen Seite stets Israel-freundlich, auf der anderen Seite stets Russland und China-feindlich interpretiert. Aus wirtschaftlicher Sichtweise gestalten sich die Beiträge als liberal mit einem fast religiösen Vertrauen in die Märkte. Für mich persönlich gibt es dann noch eine liebevolle Feindschaft zu einem der Kommentar-Schreiber, Herrn Fleischhauer, dessen Auslassungen von mir meist nur mit mit der Suggestion „Ertrage es einfach und habe Mitgefühl“ etikettiert werden können. Trotzdem lese ich in diesem Magazin und Online-Portal regelmäßig und werde das auch weiterhin tun, schon weil ich der Ansicht bin, seine Widersacher kennen zu müssen und weil ich vieles lernen kann bei der Lektüre, zumindest, wie man es auf keinem Fall machen sollte. Somit schwanke ich bei der Lektüre stets zwischen belustigt und ärgerlich. Nun kann man ja mal die Frage stellen, welches der beiden Portale den Begriff „Verschwörung“ mehr verdient. Für mich persönlich ist die Wahl nicht schwer. Stellen Sie sich einfach mal die Frage auf diese Weise. Aber Sie müssen das immer selbst für sich entscheiden.
Wofür ich werben möchte ist die Einsicht, vorsichtig mit dem umzugehen, was uns so nett und freundlich, meist kostenfrei und oftmals auch ungefragt als Nachrichten angedient wird. Dabei sind, um zu wiederholen, Meinung und Nachricht meistens vermischt, verfärbt und von Interessen geleitet. Auch sind die vielen Umfragen, die Scorings und andere statistische Zahlenwerte mit großer Vorsicht zu genießen, da wir uns immer fragen müssen, ob da nicht andere Interessen im Spiel sind, als nur Nachrichten zu verbreiten. Warum ist Information heute fast überall kostenfrei zu bekommen? Aus Menschenliebe geschieht das sicherlich nicht (immer). Es gibt Ausnahmen, sicher, aber die große Masse der Angebote ist anders ausgerichtet. Hier spielen Interessen eine Rolle, die ganz sicher nicht die sind, die Sie und ich mit dem Wort Nachrichten verbinden. Seien Sie wachsam. Es ist im Mediengeschäft nicht alles Gold, was glänzt!