Was also zu geschehen habe in meiner Ansicht ist genau so gelagert wie die vermeidende Problemlösung einer Bankenkrise: Man müsste das Notwendige (Banken: Privatkundengeschäft, Medien: Nachrichtenverbreitung) von dem Nützlichen (Banken: Investitionen, Medien: Werbung, Meinung) trennen. Nachrichten wären dann zum Beispiel:
- Trump hat angekündigt, per Dekret ein Gesetz aus dem Jahr 1996 zu ändern, Dieses sieht vor, das Online-Dienste nicht für von Nutzern veröffentlichte Inhalte haftbar gemacht werden können. Zugleich wird ihnen erlaubt, gegen bestimmte Inhalte oder Nutzer vorzugehen. Was genau das Dekret ändern soll, ist bisher nicht bekannt.
Vermutungen darüber, warum Trump dieses wolle, was genau verändert werden könnte und was das auslösen können würde, hat in einer Nachricht nichts verloren, gehört zu Meinung und damit in eine andere Sparte. - Bei Demonstrationen „gegen Polizeigewalt“ in Minneapolis wegen des Todes eines Bürgers bei seiner Verhaftung, die durch ein Video gefilmt und veröffentlicht wurde, wurde heute ein Reporterteam von CNN widerrechtlich festgenommen und an der Berichterstattung gehindert. Die Behörden verfolgen den Fall und eine Untersuchung wurde angekündigt.
Das der Tote „Afroamerikaner“ ist, weshalb er festgenommen wurde und welche Interpretationen das Videos zulässt, das die Demo auslöste, kann nicht Inhalt einer Nachricht sein, sondern gehören entweder zu einer Meinungsäußerung oder aber sind Details, die gerade bei Strafverfolgungsverfahren ausschließlich Sache des zuständigen Gerichts sind. Name, Hautfarbe, Alter eines Betroffenen und so weiter unterliegen weiterhin dem Datenschutz und haben in der öffentlichen Berichterstattung nichts zu suchen. Es gilt immer die Unschuldsvermutung, sowohl für einen „Täter“ als auch für die handelnden Polizeiangehörigen. - Bei einem Polizeieinsatz bezüglich eines Feuers wurden die Einsatzkräfte mit Steinen beworfen. Nähere Hintergründe sind zur Zeit nicht bekannt.
Das es dabei um Rache für einen früheren Einsatz in der Nähe gehen könne, das es sich um eine Falle gehandelt haben könnte und was der Innenminister dazu an Vermutungen beizusteuern hat, kann alles nicht Inhalt einer Nachricht sein. Das ist Spekulation und Meinung.
Drei Meldungen aus der aktuellen Auswahl von Google News und seinen Top-Nachrichten. Die Tatsachen sind meist in einem Satz erledigt. Alle weiteren Details, alle zugehörigen Spekulationen und die Meinungen von Politikern und Beobachtern sind keine Nachrichten. Ich hoffe so deutlich machen zu können, was ich unter der Trennung von Nachricht und Meinung verstehe und warum das wichtig ist. Die erste „Nachricht“ lässt Trump wie einen Übeltäter dastehen, die zweite schürt und bewertet den Rassenkonflikt in den USA und die dritte erzeugt Angst und Unsicherheit bei den Bürgern am Wohnort des Vorfalls, Stichwort: Problemviertel. Das kann so nicht im Interesse einer freien Gesellschaft sein.