Politik, Wirtschaft und Medien in Zeiten der Pandemie

Worauf ich allerdings hinweisen muss ist die Aufgabe, die sich an diese Krise direkt anschließen wird, das wir nämlich die Fehler, die Lücken und Missstände, die unsere Krise jetzt aufdeckt, auch angehen müssen:

  • Wir müssen sehen, das die Entscheidungen, maßgebliche Einrichtungen des Gesundheitswesens in private Hände zu legen und sie somit unter Effizienz- und Profit-Gesichtspunkten zu fahren, schlicht ein Schritt in die falsche Richtung darstellte. Außerdem war das Auftreten einer Pandemie irgendwann durchaus zu erwarten. Auch Viren entwickeln sich weiter, und dafür sollte innerhalb einer Gesellschaft Vorsorge getroffen sein. Immerhin sind diese Wesen die einzige Lebensform, die dem Menschen noch gefährlich werden kann. Hier muss geforscht werden, wie wir diese Gefahren meistern, und nicht nur, wie sich diese Wesen als Waffen gegen Mitmenschen einsetzen lassen. Dieses muss für die kommende Zukunft verändert werden.
  • Weiterhin ist zu bemerken, das die Einstellung der Wirtschaft, sich nur auf Effizienz zu trimmen und immer mehr Menschen in prekäre Einkommen zu drängen, ebenfalls in die falsche Richtung geht. Gerade jetzt wäre es hilfreich, wenn alle Mitglieder der Gemeinschaft auf Rücklagen und Notgroschen zugreifen könnten, die sie sich in guten und friedvollen Zeiten hätten erwirtschaften können. Auch ist die Abhängigkeit von zeitnahen Lieferketten in guten Zeiten sicherlich kostensparend, aber auch in weniger komfortablen Zeiten sollten ein Wirtschaften möglich sein. Hier anzusprechen ist die Aufgabe, zumindest ein Mindestmaß an Lagerhaltung aufrecht zu erhalten, wie sie in der Vergangenheit üblich war. So kann auch in Krisenzeiten die Versorgung der Menschen und Weiterführung der Wirtschaft gewährleistet werden.

  • Und dann natürlich sollten Zahlungsmittel, die unser Wirtschaften erst möglich machen, ich spreche von den Produkten der Finanzindustrie und deren Handel, deutlich mehr Regulierung erfahren als dies bisher etabliert wurde. Den Spekulationen und dem Hochfrequenzhandel müssen Riegel vorgeschoben werden, damit auch noch in Krisenzeiten eine gewisse Stabilität möglich bleibt. Das ausgerechnet in Verzichtszeiten für die Allgemeinheit die Spekulanten und Geschäftemacher großes Geld machen können, ist eine unerträgliche Ungerechtigkeit. Möglich zum Beispiel wäre die Regelung, das Aktien nach dem Kauf eine bestimmte Zeit im Depot bleiben müssen, bevor sie weiterverkauft werden können. Diese könnte dann bei Bedarf so hoch angesetzt werden, das Börsengemetzel wie gerade geschehen vermieden werden. Und beim Hochfrequenzhandel wäre eine Besteuerung notwendig, die jede Aktion gleich welcher Art einer Abgabe unterwirft. Eine Transaktionssteuer war ja bereits vielfach im Gespräch. Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt, sie einzuführen und damit den Handel zu Spekulationszwecken einzuschränken. Und natürlich würde auch ein Verbot von Leerverkäufen und ähnlicher Handelsperversitäten ins Haus stehen. Das Wetten auf allgemeine Verluste ist ein verkommenes Vorgehen. Langsamer werden und auf langfristige Investitionen setzen wäre gerade jetzt wohl die passende Vorgehensweise.

  • Weiterhin müssen nicht nur in Krisenzeiten der Zugang und die Preise auf Nahrungsmittel und andere notwendige Produkte des alltäglichen Lebens, dazu gehören auch Mieten und Netzprodukte wie Strom, Wasser, Gas, Benzin und Kommunikation, einer gemeinschaftlichen Kontrolle unterworfen sein. Das ist in Solidargemeinschaften wie der unseren ein absolutes Muss. Dafür muss man auch nicht gleich verstaatlichen, sondern nur Gesetze machen, die Missbräuche, die von Privatpersonen und Monopolanbietern ausgehen, verhindern. Produkte des alltäglichen Überlebens können und dürfen nicht einer Spekulationsgefahr oder einer Mangelwirtschaft ausgesetzt sein.

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