Politik, Wirtschaft und Medien in Zeiten der Pandemie

Auch die Staatsformen sind einer Evolution ausgesetzt, und auch wenn die Formen der Demokratie als die Freiesten bezeichnet werden können, die es bisher auf dieser Welt gab, gilt das doch nicht in allen Zeiten und für alle Ereignisse und Situationen, die auf der Welt passieren können oder vorgefunden werden. Absolutistische Systeme der Macht sind in Krisenzeiten sicher besser aufgestellt. Das gilt für Kriege, gilt für Wirtschaftszusammenbrüche und noch viel mehr für Pandemien. Beschneidung von Freiheitsrechten, Versammlungen und Kommunikation sind in absolutistischen Herrschaftssystemen einfach leichter durchzusetzen. Hier gibt es keine Reaktionen der Bevölkerung bei den nächsten Wahlen und keiner der Verantwortlichen muss zeitnah um seine Zukunft fürchten. In den Demokratien ist Zukunft für Entscheidungsträger in einem Zeitraum von vier bis fünf Jahren angesiedelt. Und das ist ein durchaus überschaubarer Zeitraum. Trotzdem sind Freiheitsrechte und demokratische Strukturen durchaus zu begrüßen und haben auch in Zukunft ihren Wert. Jedoch muss in allen Systemen auch für kritische Zeiten eine Planung bestehen. Das haben wir bisher regelrecht ignoriert und das rächt sich jetzt.

Zunächst einmal muss ich feststellen, das die Tatsache, das sich unsere Regierenden in einer parlamentarischen repräsentativen Demokratie zu solch drastischen Maßnahmen überhaupt entschließen konnten, meinen vollen Respekt einfordert. Sie riskieren damit für sich persönlich sehr viel. Und ich spreche da nicht nur von den viel zitierten Sozial-Media-Beiträgen, sondern auch von deren Nachbarschaften in ihrer Wohnsituation, ihren Freundschaften, kollegialen Verhältnissen und natürlich den politischen Karrieren, für deren Erreichen viele von ihnen große Entbehrungen auf sich genommen haben. Niemand steht an der Spitze einer Partei oder einer Regierung, ohne sich dort voll engagiert und eingesetzt zu haben. Ausnahmen bestätigen allerdings die Regel. Des weiteren sehe ich in den getroffenen Entscheidungen durchaus einen nachvollziehbaren Lösungsweg. Das es auch andere Wege gegeben hätte, kann und muss jedem klar sein. Man musste sich entscheiden, und das dieses bei in der Vergangenheit anders gestalteten Entscheidungen anders hätte aussehen könnte, ist heute und jetzt irrelevant. Heute ist unsere Gesellschaft genau so, wie sie ist, und wir müssen auf dieser Basis entscheiden, wie wir vorgehen. Wir gehen vor, und das ist wichtig.

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