Die Staaten der „Goldene Milliarde“ samt ihrer dienenden Helfershelfer haben seit dem Zweiten Weltkrieg Krieg geführt in nahezu allen Regionen der Welt. Was hat das eingebracht? Vietnam und seine Nachbarn haben sie mit eingezogenem Schwanz verlassen. Was wurde dort erreicht? Dann kam die Operationen in Jordanien, in Angola, in El Salvador und Nicaragua. Was wurde dort erreicht? Dann kamen die Einsätze in Grenada, in Libyen und Panama. Wurde es dort für die Menschen besser als zuvor? Dann kamen die Kriege in Kuwait, Jugoslawien und Irak? Nur einer davon soll ein Erfolg gewesen sein. Dann gibt es Beteiligungen und sogenannte Operationen in Libyen, in Syrien, in Afghanistan. Was ist eigentlich daraus entstanden? War das Ergebnis Ordnung oder Chaos für die Menschen dort? Warum glauben wir eigentlich nach dieser Liste an Misserfolgen noch daran, das unsere Interventionen in aller Welt so hilfreich und wohltuend seien? Der Nahe Osten explodiert gerade wieder. Der Kampf in der Ukraine wird höchstwahrscheinlich mit einer Niederlage enden. Warum glauben wir noch immer, Gutes und Richtiges zu tun und dabei auch noch im Recht zu sein? Diese Ansicht grenzt an Blindheit im Angesicht der Tatsachen. Oh, Entschuldigung, ich habe den Zustand unserer Armeen vergessen. Wie lange würde die Bundeswehr wohl durchhalten, wenn Putin vor der Tür stehen würde, wie so oft gemutmaßt wird, um Angst zu säen und mehr Mittel für die Armee zu rechtfertigen? Einen ganzen Tag oder weniger? Die gesamte Nato hat wegen der Ukraine keine Munition mehr und das Gros der Kriegsgeräte ist nicht einsatzfähig. Es fehlt eigentlich an allem, was Armeen stark machen könnte. Also jetzt die Fragen: Hat zumindest Europa überhaupt die Mittel, um einen Dritten Weltkrieg riskieren zu können? Können wir uns auf den großen Beschützer USA verlassen? Und wie wird dieser Schutz aussehen, wenn er denn notwendig sein sollte? Hat sich irgendjemand mal in den europäischen Eliten mit diesen Fragen beschäftigt und ist zu einer zumindest realistischen Antwort vorgedrungen? Ich denke eher nicht. Ich höre immer nur: „Wir dürfen in der Ukraine nicht verlieren“. Das ist Ignoranz pur. Wer einen Krieg beginnt, weiß nicht, ob er gewinnen wird, denn David und Goliath lassen auch heute noch grüßen. Wer war in Vietnam wohl der David, und wer der Goliath.
Deutschland ist maßgeblich Teil der „Goldenen Milliarde“, wie der Block der Nato und seiner Freunde in anderen Teilen der Welt genannt werden. Aber das gilt ja in der Medienwelt nur als Hörensagen. Aber noch immer halten wir uns für einen wichtigen Teil der freien Weltgemeinschaft und für ein Land der Dichter und Denker. Allerdings ist unser Ansehen in der Welt deutlich gesunken, besser ausgedrückt, auf „Nahe Null“ versumpft. Man erkennt das daran, wie unsere Spitzenpolitiker in aller Welt empfangen werden. Der Kanzler eines wirtschaftlich wichtigen Staates wurde in China von einem stellvertretenden Bürgermeister empfangen. Kein Minister und kein Vertreter der Regierung wurde zu seiner Begrüßung entsandt. So zeigt man in China seine Verachtung. Das ist, wer die Feinheiten diplomatischen Geschehens kennt, irgendwo zwischen Affront und Skandal angesiedelt und belegt eindeutig, wie gering die Bedeutung Deutschlands auf der Weltbühne bereits gesunken ist. Unsere Außenministerin sprach vor der UN vor einem leeren Plenum, die Kommissionsvorsitzende der EU musste auf dem Flughafen in Peking eine halbe Stunde warten und durch einen Eingang für normale Passagiere ankommen. Solche Vorkommnisse sind ein Zeichen dafür, welche Bedeutung ein Gastgeber seinen Gästen einräumt. Mich wundert das nicht. Die Energiepolitik Europas, die gesellschaftlichen Woke-Neuerungen, die Sanktionspolitik, die einseitigen geopolitischen Analysen, das feindselige Verhalten gegenüber Andersdenkenden und die allgegenwärtige Neigung, sich als Blinddarm der USA zu verhalten und entsprechend weder Stolz noch Ehrgefühl an den Tag zu legen wird in der diplomatischen Szene der Welt klar und deutlich erkannt und man handelt und positioniert sich entsprechend. Zum Diplomatentum gehören nämlich Charme, Sich-Benehmen-können, Zuhören-können, Verhandlungsgeschick und die Fähigkeit, zumindest eine halbwegs neutrale Position einnehmen zu können. Ideologie, Belehrungen erteilen, Betteln, um Aufmerksamkeit heischen und Rechthaberei dagegen sind keine diplomatisch wirksamen Verfahren. Warum verhalten unsere Politiker sich in der Diplomatie trotzdem so ungebührlich? Ich verstehe das nicht. Das man so etwas heute noch anmahnen muss ist mehr als erbärmlich. Auch armselig triff es nicht. Ich habe einfach keinen Namen mehr dafür.