Der westliche Lebensstil beruht kurz und bündig formuliert und in einem Wort ausgedrückt auf Ausbeutung. Ausgebeutet werden weltweit die Schätze der Natur, werden Völker in weniger entwickelten Weltgegenden, werden die Meere und wohl bald auch der zugängliche Weltraum. Und dabei zerstört diese Arbeitsweise nachhaltig die Regenerationsfähigkeit des Planeten und seiner Biosphäre. Der westliche orientierte Mensch ignoriert, das Ressourcen in begrenzten Räumen begrenzt sein müssen. Das in weiten Teilen von Wirtschaft und Politik noch immer von Wachstum gefaselt wird, ist ein deutlicher Beleg für diese getroffene Aussage. So weitermachend wird sich die Menschheit immer weiter an den Rand des Abgrundes bewegen und irgendwann wohl fallen. Die anderen Lebensformen werden sich freuen, sofern sie die Ausbeutungsphase überlebt haben. Es kann doch nicht sein, das immer mehr Natur der Axt zum Opfer fällt und die Landschaften zu Wüsten werden. Ist es nicht aufgefallen, das die Pflanzenwelt auf dem Planeten Erde dafür sorgt, das die tierische Welt leben kann? Sie sorgt für Sauerstoff, für Stoffwechsel-fähige Nahrung und für viele in Bau und Technik benötigten Stoffe. Und auch die Tierwelt ist doch für die Biosphäre von Nutzen, denn sie stellt doch wohl das Kohlendioxid her, auf das Pflanzen zum Wachstum angewiesen sind. Noch sind Verbrennungsprozesse der Motor des Pflanzenwuchses. Wenn es aber bald schon nichts mehr zu verbrennen gibt, was ist dann. Und die Welt denkt nicht in Jahrhunderten, sondern in Jahrmillionen. Und die Tierwelt entwickelt sich doch immer noch weiter. Nur weil der Mensch früher als andere zu Bewusstsein sich entwickeln konnte, eine Aussage, die unsicher ist meiner Ansicht nach, heißt das nicht, das wir anderem Lebensfomen ihre Entwicklung stehlen dürfen. Für alle Lebensformen ist sauberes Wasser von entscheidender Bedeutung. Heute schon verfügen große Regionen der Welt über kein sauberes Wasser mehr und sorgen entweder für Dürre auf dem Land oder ein Ersticken im Wasser, mit weitreichenden Auswirkungen auf alles Lebendige. Luft, Wasser und Nahrung sind die Grundlage des Lebens hier auf der Welt. Sie zu zerstören ist eine nicht rückgängig zu machendes Verbrechen. Wir müssen uns heute überlegen, ob 8 Mrd. Menschen für diesen Planeten eine nicht verkraftbare Infektion bedeutet, die alles andere zu ersticken droht. Vielleicht wäre eine Politik angebracht, die Menschheit zumindest auf diesem Stand einzufrieren. Langer Rede kurzer Sinn ist, das wir als Zivilisation uns aus dem Modus der Ausbeutung in den Modus des Wiederaufbaus wenden müssen. Und dazu gehört neben einem Umdenken auch die Einschränkung unseres Luxuslebens.
Innerhalb unserer Gesellschaft zerfällt gerade in besorgniserregender Geschwindigkeit der Zusammenhalt der Menschengemeinde. „Ich zuerst“ ist der Slogan, der hier immer stärker gefahren wird. Und diese Entwicklung begann nicht erst mit dem „Amerika first“ der Neuzeit, sondern schon wenige Jahre nach dem letzten Krieg. Deutschland zum Beispiel ist heute vollständig parzelliert. Jeder Quadratmeter gehört jemanden, vieles ist eingezäunt und für die Allgemeinheit verschlossen. Und diese Besitztümer sind vererbbar, das heißt, sie kommen nicht mehr frei in die Gemeinschaft zurück. Seen, Flüsse, Berge, Wiesen und Wälder seien hier genannt. In einer Gemeinschaft leben heißt doch teilen, sich gegenseitig stützen und helfen. In jeder sogenannten Krise unserer westlichen Welt ist immer wieder zu beobachten, das Gemeinschaftsaufgaben nicht oder nur noch unzureichend bewältigt werden können. Ihnen im Wege stehen persönliche Interesse eingegrenzter Gruppen, die längst nur noch ihr kleines eigenes Umfeld wahrnehmen und das große Ganze vollkommen aus den Augen verloren haben. Das ist in der zur Zeit herrschenden Pandemie zu beobachten, das war so in der Bankenkrise und davor in allen Wirtschaftskrisen, wie immer sie auch deklariert wurden. Es fehlt der allgemeine Zusammenhalt, der, wie der Volksmund das so schön ausdrückt, besonders in schlechten Zeiten sich bewähren muss.