Es ist an der Zeit, sich mal wieder mit dem Thema der Gesinnung zu beschäftigen. Gesinnung, das heißt mit anderen Worten, wie ich persönlich über die Welt, die Gesellschaft und meine Integration in denselben denke und welche Schussfolgerungen ich daraus für mein künftiges Handeln ziehe.
Schauen wir uns daher mal kurz an, was Wikipedia über Gesinnung zu sagen weiß:
Die Gesinnung ist die durch Werte und Moral begrenzte Grundhaltung bzw. Denkweise eines Menschen, die den Handlungen, Zielsetzungen, Aussagen und Urteilen des Menschen als zugrunde liegend betrachtet werden kann. Ob die Gesinnung oder die Tat selbst die Sittlichkeit einer Handlung ausmacht, ist ein Problem der Ethik. Der österreichische Philosoph Rudolf Eisler bezeichnete Gesinnung als: „Sinnesweise, Willenshabitus, dauernde Willensrichtung, die Motivation des Handelns in ethischer Hinsicht, die gefühlsbetonten Vorstellungen, aus denen der Wille entspringt.“ – Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe Band 1. Berlin 1904, S. 383
Gesinnung wird also nach einer offiziell deklarierten Definition von Werten und der Moral begrenzt, die eine Gesellschaft einfach so hat und die sich, wie jeder, der ein wenig älter ist als Personel-Computer und Handyjungsind, weiß, in regelmäßigen, aber unstrukturierten Abständen sich ändern. Beide sind sehr fragile und äußerst flüchtige Überzeugungen, meist auch noch in Narrationen verpackt, die meist nur dann als gültig und herrschend betrachtet werden, wenn sich eine Mehrheit der Gesellschaft offen dazu bekennt oder ihnen zumindest nicht widerspricht. Nun leben wir in einer Demokratie, die der Mehrheitsentscheidung zugesteht, recht zu haben und zu herrschen? Nein, so ist auch unsere Demokratie nicht korrekt definiert.
Schauen wir uns hier auch einmal den ersten Absatz der Definition dazu in Wikipedia an:
Demokratie (altgriechisch δημοκρατία dēmokratía „Herrschaft des Staatsvolkes“, von δῆμος dḗmos „Staatsvolk“ und κράτος krátos „Gewalt, Macht, Herrschaft“) bezeichnet heute Herrschaftsformen, politische Ordnungen oder politische Systeme, in denen Macht und Regierung vom Volk ausgehen (Volksherrschaften).
Dieses wird entweder unmittelbar (direkte Demokratie) oder durch Auswahl entscheidungstragender Repräsentanten (repräsentative Demokratie) an allen Entscheidungen, die die Allgemeinheit verbindlich betreffen, beteiligt. In demokratischen Staaten und politischen Systemen geht die Regierung durch politische Wahlen aus dem Volk hervor. Da die Macht von der Allgemeinheit ausgeübt wird, sind Meinungs- und Pressefreiheit zur politischen Willensbildung unerlässlich. Weitere wichtige Merkmale einer modernen Demokratie sind freie und gleiche Wahlen, das Mehrheits- oder Konsensprinzip, Minderheitenschutz, die Akzeptanz einer politischen Opposition, Gewaltenteilung, Verfassungsmäßigkeit, sowie Schutz der Grund-, Bürger- und Menschenrechte. Diese liberale Wertebasis, die als solche auch durch Mehrheitsentscheidung nicht antastbar ist, unterscheidet sie auch wesentlich von einer Ochlokratie, Volksrepublik oder Tyrannei der Mehrheit.
Übrigens: Auch hier hilft Wikipedia… Eine Ochlokratie ist…
Ochlokratie (altgriechisch ὀχλοκρατία, aus ὄχλος óchlos, deutsch ‚Menschenmenge‘, ‚Masse‘, ‚Pöbel‘, und -kratie), deutsch auch Pöbelherrschaft, ist ein abwertender Begriff für eine Herrschaftsform, bei der eine Masse ihre politischen Entschlüsse als Mehrheit oder durch Gewalt durchsetzt.
Ich habe die wesentlichen Punkte, die für Gesinnung wichtig sind, hier noch zusätzlich unterstrichen. In einer Demokratie sind also Meinungs- und Pressefreiheit, Minderheitenschutz sowie die Akzeptanz einer politischen Opposition grundlegende Pfeiler, die durch Mehrheitsentscheidung nicht antastbar sind. Sollten diese aber doch durch Gewalt (dazu zählen auch üble Nachrede, ungerechtfertigte Denunziation, Verleumdung und bewusst gesteuerte Benachteiligungen) oder Mehrheitsbeschluss ausgeschlossen werden, sprechen wir nicht mehr von Demokratie, sondern von Pöbelherrschaft.