Feinde, Verschwörer und ein Traum

Der Staat Deutschland ist besonders stolz auf seine Verfassung. Diese Schrift, die jedem Menschen seine Würde garantiert, jedem Menschen eine eigene Meinung zugesteht und in der alle Menschen, gleich welcher Hautfarbe, Religion oder Weltanschauung ein Recht auf freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit zugesteht, steht in der zweiten großen Krise des 21. JH vor einem Sittenverfall.

Und nein, es sind nicht die Bürger, die sich gegen Verordnungen wehrend auf die Straße gehen und ihre garantiert freie Meinung äußern, sondern es sind die hochgeschätzten Garanten der Meinungsfreiheit, die einen Krieg gegen anders Denkende entfachen. Es ist schon sehr auffällig, das sich im Moment in nahezu allen sogenannten Qualitätsmedien und Politikeräußerungen eine Kampagne entfaltet, die die Teilnehmer der Proteste gegen die Pandemie-Maßnahmen in eine als Verschwörer und Demokratie-Feinde deklarierte Ecke drängen. Nun sind privat geführte und besessene Medien das eine, aber leider beteiligen sich auch die öffentlich rechtlich geführten Medien an diesen Verleumdungsaktivitäten. Das kann nicht sein. Es kann nicht sein, dass mit Zwangsgebühren finanzierte Medien sich gegen die vom Gesetz garantierte Freiheit der Meinungsäußerung argumentieren und somit Menschen ausgrenzt und verleumden, die lediglich ihre Rechte wahrnehmen. Es sind ja nicht die Protestierenden, die auf genehmigten Demonstrationen dafür zu sorgen haben, das von Teilnehmern keine Gewalt ausgeübt wird, nicht gegen die Polizei, nicht gegen andere Demonstrierende, nicht gegen Journalisten, nicht gegen anders Denkende. Es ist die Staatsmacht und ihre mit dem Gewaltmonopol ausgestattete Polizei, die für einen friedlichen Ablauf der genehmigten Demonstrationen zu sorgen hat. Das schließt auch ein, das jeder Teilnehmer, gleich welcher Organisation oder Weltsicht er auch immer zugeordnet wird, sich in seinem zugestandenem Recht entfalten kann, sofern er die Gesetze und Verordnungen einhält, mit der die Veranstaltung belegt ist. Das gilt für Fußballspiele, Konzerte, Vereinsversammlungen, Staatsbanquette, Konzerte ebenso wie für Demonstrationen. Und sollten Störer und Provokateure auftreten, so sind diese durch die Polizei in die Schranken zu weisen. Das ist die Aufgabe dieser Truppe. Nur sie haben das Gewaltmonopol und nur sie sind daher in der Lage, diese Aufgabe auch zu bewältigen.

Schon der Begriff Verschwörungstheoretiker, der mittlerweile breitflächig genutzt wird, um Menschen mit unliebsame Ansichten in die kriminelle Ecke zu stellen, ist eine Schande für sich. Als eine Verschwörung ist eine Absprache zwischen Menschen zu verstehen, die sich angesichts einer bestehenden Problematik entschlossen haben, sich so und nicht anders zu entscheiden und/oder gemeinsam vorzugehen. Eine Verschwörung ist daher beinahe schon die Verabredung zu einem gemeinsamen Essen, eine Terminabsprache, eine Eheschließung oder der Beschluss einer Organisation, ein Projekt so und nicht anders zu fahren. Nun wird der Begriff der Verschwörung ja so nicht im Alltag genutzt, ich weiß, sondern er wird immer nur dann herausgezogen, wenn eine nicht mit Macht ausgestattete Gruppe gegen die aktuellen Machtträger rebelliert und dabei scheitert. Sollte sie aber gewinnen, dann sind sie Revolutionäre, Freiheitskämpfer und Helden. Wenn also jetzt ein Historiker, ein Mensch also, die einen Abschnitt der Vergangenheit sich genau anschaut, analysiert und dabei zu einer Aussage kommt, die so etwas bedeutet wie „Das war so nicht in Ordnung, wie das abgelaufen ist oder wie es öffentlich dargestellt wurde…“ und dieses veröffentlicht, als Verschwörungstheoretiker bezeichnet wird, dann bedeutet das mit anderen Worten, das dieser Mensch in seiner Arbeit auch bereits gescheitert sein muss, denn sonst wäre er ja ein Aufklärer. Ich habe mehrere Menschen, denen dieses Brandmahl aufgedrückt wurde und noch immer wird, in ihren Vorträgen verfolgt und mir diese sehr genau angesehen, ich nenne da ganz besonders die Wissenschaftler Ganser und Mausfeld, über was haben sie geschrieben und wie sie ihre Veröffentlichungen rechtfertigen, und ich muss sagen, das gerade diese beiden sich sehr bemühen, ihre Aussagen nur mit aus offiziell Quellen stammenden und somit mit wissenschaftlich bestätigtem Zahlen- und Bildmaterial zu belegen. Und ich muss weiterhin zugestehen, das ihre Aussagen, ihre Fragen und Schlussfolgerungen es mehr als wert sind, in einer öffentlichen Debatte diskutiert zu werden. Somit ist der Begriff des Verschwörungstheoretikers auf sie angewendet nicht nur nicht angemessen, sondern infam 1. Ich würde mir wünschen, das so manch Politiker seine Aussagen so fundiert und nachvollziehbar gestalten würde wie diese beiden Wissenschaftler.

  1. Das Adjektiv infam bedeutet „auf bösartige, durchtriebene Weise schädlich“

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