Vier Nachrichten, ein Thema: Medien-Demokratie

Was wir konstatieren müssen ist die Tatsache, das sich unsere repräsentative Demokratie sich durch eine von Sensationslust und Einfalt gesteuerten Presse zunehmend in eine Medien-Demokratie verwandelt, wo Schreiberlinge und Moderatoren fast mehr Macht auszuüben scheinen als Politiker und gewählte Interessenvertreter. Diese sind weder gewählt noch können sie abgewählt werden. Sie sind keinerlei demokratischer Kontrolle unterworfen. Und die weitere Frage muss erlaubt sein, warum sich dieser Mainstream bilden konnte und ob hier nicht andere Netze gespannt sind als die, die dem überrumpelten Publikum bekannt werden. NGO‘s und Denkfabriken bestimmen die Medieninhalte, ganz gleich, ob diese Feindbilder, Katastrophenszenarien oder die allgemeine Lust auf Angstvorstellungen darstellen. Wer diese finanziert und wer dafür die Vorgaben bestimmt, ist nicht besonders schwer zu realisieren. Große Versammlungen von Fachleuten, Wissenschaftlern und PR-Fachleuten kosten viel Geld und bringen keine Umsätze, weil hier ja nichts greif- und vermarktbares geschaffen wird.

Weiterhin ist zu realisieren, das sich unser großer Verbündete USA zunehmend wie eine Mafia-Gruppierung verhält und befreundete Regierungen erpresst, bespitzelt und verleumdet, und sich dabei der sowohl ihrer Finanzmacht, ihrer Geheimdienste und den in den Staaten ansässigen und daher abhängigen sozialen Netzwerken und Medienkonzernen bedient. Es ist ja wohl nicht so, das sich diese Großmacht erst seit neuerer Zeit dieser Methoden bedient, aber so offensichtlich, so unmissverständlich und wenig bedeckt wie heute haben wir ihr wahres Gesicht noch nie gesehen. Und dieses Gesicht macht mir Angst. Ich kann Trump, und auch Johnson mit seinem Brexit geht nebenbei bemerkt in die gleiche Richtung, nicht mehr nur lustig finden und mich über ihr rüpelhaftes Benehmen echauffieren, sondern hier wird ganz offen und versucht, eine neue Weltordnung zu etablieren. Es wird wohl eine pure Finanzordnung sein, in der nur noch das ganz große Geld den Ton angeben wird. Die Regulationen und die Noblesse verschwindet, und ins Rampenlicht kommt die nackte hässliche Macht, die um jeden Preis kurzfristige und daher medienwirksame Sensationserfolge anstrebt. Scheinbar ist nur noch so der Machterhalt für einige Wenige zu sichern. Die Geschichte zeigt aber mehr als deutlich, das solche Verfahren stets zu großen Verwerfungen geführt haben. Und wer diese letztlich zu bezahlen und durchzustehen haben wird, ist schon heute abzusehen: Es werden wohl die kleinen Geldbeutel sein, während die großen Säcke sich auf Karibikinseln zurückgezogen haben werden.

Ich denke, wir sollten uns überlegen, ob wir dem französischen Volk nicht nacheifern und die Straße wieder als Machtinstrument neu entdecken sollten. Es wäre Zeit und es gäbe genug Themen dafür, und diese heißen nicht nur Klimawandel und E-Mobilität. Wir dürfen die anderen Baustellen nicht vergessen, über die so kleine Dinge wie Frieden, Freiheit, Wohlstand, Toleranz und Würde dauerhaft gesichert werden müssen. Hier ist, entgegen der weitverbreiteten Wohlfühl-Meinung, nach wie vor noch viel, sehr viel im Argen.

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