Deutschland und seine Medien – heute

Das Medienge(s)tümmel

Es ist schwer heute, über politische Themen zu schreiben, wenn man nicht auf sichere Quellen wie Beziehungsgeflechte zurückgreifen kann. Den sonstigen medialen Quellen kann niemand mehr vertrauen, da sie alle nur noch eine auf den Kundengeschmack/-gesinnung bezogene Sichtweisen vermitteln, und das sehe ich bei nahezu allen verfügbaren Medien. Der dem Mainstream (Meinungsrinne der elitären Schicht) zu entnehmende Nachrichtenstrom filtert nahezu alle ihrer Leserschicht betreffende unangenehmen Ereignisse aus und vertritt nur das als Allgemeinansicht gestellte Feindbild einschließlich dessen Wunschdenken: Gegen China, gegen Russland, für Israel und wir sind immer die Guten. Die alternativen Medien verbreiten ebenfalls nur noch die Ansichten, die der Masse ihrer Leserschaft entspricht: Gegen Impfen, gegen jeglichen Krieg, für oder gegen bestimmte Parteien, für oder gegen die Nato, für oder gegen die EU. Und wehe, die eingeschworene Leserschaft erreicht ein Artikel ihres Lieblingsmediums, der nicht ins gewohnte Bild passt… Und eine Sache kommt noch hinzu, und diese ist äußerst schwierig zu handhaben: Nachrichten, Berichte und Meinungsäußerungen sind bis zur Unkenntlichkeit vermischt und dürfen heute scheinbar nicht über mehr als sagen wir einmal eine halbe DIN-A4 Seite lang sein, sonst kann sie der Zeit beraubte Leser nicht mehr konsumieren.

Und natürlich gibt es dann noch die sogenannten Leitmedien, Medien also, die als federführend im politisch medialen Spektrum ihres Landes gesehen werden, die in aller Regel also nur noch die Sichtweisen der sie unterstützenden Regierungen vertreten. Und so langsam frage ich mich, wie ich als Wähler noch meine Interessen vertreten kann, wo ich doch gar nicht in der Lage bin, mich ausreichend sprich neutral zu informieren. Ich habe es schon lange ziemlich satt, mich von medialen Schmierfinken in eine ihnen nützliche Richtung drängen zu lassen. Aber leider habe ich keine Wahl, als diesen Schwall möglichst großflächig zu lesen und zu versuchen, mir zwischen für und gegen, zwischen ja und nein, zwischen bloß nicht und auf alle Fälle die Informationen heraus zu sezieren, die sich mir dann meist nur noch als Schlussfolgerungen aufdrängen. Ich könnte das mit dem Studium eines Fachbuches vergleichen, wo ich einzig und allein eine einzige Information zu finden hoffe und dafür eine Unmenge an Stoff querlesen muss.

Leider wird mir selbst diese höchst aufwendige Methode der Informationsgewinnung noch zusätzlich erschwert, weil von offizieller Seite der Regierung unangenehmen Medien durch Einschränkungen 1 immer wieder aus der Verfügbarkeit gerissen werden. Ich finde diese Praxis zutiefst undemokratisch. Mich interessiert zum Beispiel schon, was Russland und der Präsident dieses Landes zur aktuellen Weltlage zu sagen hat, egal, ob ich dieses Land als Feind, Freund oder Neutrum ansehe. Ist es nicht wichtig, zu wissen, wie ein Feind oder auch ein Freund denkt? Ich verstehe das nicht. Ich höre immer wieder, das seien bei Russland alles nur Propaganda-Medien, aber was sind denn dann die Medien, die genau das Gleiche hier im Westen tun, nur mit anderem Fokus, aus einer anderen einseitigen Perspektive heraus, aus der Perspektive des westlichen Wunschdenkens zum Beispiel. Mir ist nicht bekannt, das eine einheitliche Gesinnung zum Gesetzesinhalt westlicher Gesellschaften gehört. Wir reden hier gerne von Meinungsfreiheit, Gesinnungsfreiheit, von den uneingeschränkten Recht auf eine persönliche Ansicht. Und diese ist doch, soweit ich die Gesetze richtig verstehe, solange frei gestaltbar, bis ich aktiv und belegbar gegen erlassene Gesetze verstoße. Das nennt sich Rechtsstaat. Tue ich das aber nicht, geht meine Gesinnung doch niemand etwas an. Was ist daran nicht zu verstehen? Soweit zunächst einmal die Lagebeschreibung.

Also ich lese alles, was mich erreicht, und was man mir vorenthalten möchte, kriege ich meist doch zu sehen, weil es den schönen Tor-Browser gibt. Und dieser zeigt und übersetzt russische, chinesische, venezolanische, iranische und auch amerikanische und europäische Medien ohne Frage nach Herkunft und Inhalt. Dieser Browser ist frei verfügbar, kostet nichts und kann auf nahezu jedem Rechner und Smartphone elegant und einfach installiert werden. Wenn Sie also irgendwann die wie auch immer gestaltete Wahrheit über den Krieg Ukraine/Russland, Israel/Nachbarstaaten, über die Energiekrise und Nord-Stream oder das Corona-Debakel lesen werden und Sie sagen wollen, „Das habe ich nicht wissen können…“, dann stimmt das leider nicht. Jeder mit einem „Willen zu…“ kann und konnte sich ausreichend und perspektivisch umfassend informieren, auch gestern schon, auch heute und wahrscheinlich auch morgen noch. Sie mussten/müssen es einfach nur tun. Rt.de zum Beispiel war bisher niemals weg, und auch die Prawda können Sie ganz einfach in jedem Browser lesen. Sie kriegen bei Firefox nur keine Videos von dort zu sehen. Dazu müssen Sie schon Tor heranziehen. Soweit zu verfügbaren Medien, mit denen Sie sich umfassender informieren können. Und wie gesagt, lesen Sie perspektivisch: Spiegel vs. Antispiegel, FAZ vs. RT.de, Prawda vs Washington Post, usw. Nur was jeweils beide Kontrahenten gleichlautend berichten, können Sie unhinterfragt glauben. Es ist mühsam, stimmt, aber eindrucksvoll. Worüber hätte ich gerne realitätsbezogene Informationen? Damit beschäftige ich mich nachstehend.

  1. wie Debanking (Banken kündigen dem Meidum ihre Konten), Verbote (RT.deutsch, Compakt), Behinderungen (Seiten werden im Browser nicht geöffnet oder Videobeiträge können nicht abgerufen werden) oder durch schlichte Verweigerung der Existenz (Medien werden im Diskurs schlicht nie erwähnt oder benannt)

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