Fremdkörper

Wer eigentlich führt und gewinnt Kriege?

Irgendwann sollten die Menschen in aller Welt doch endlich mal begreifen, das es sinnlos ist, Krieg zu führen. Kriege sind ein längst überholtes Mittel, um in irgendeiner Weise einen Vorteil gegenüber anderen zu gewinnen. Seine Feinde umzubringen war in der Welt des Mittelalters wohl noch eine funktionierende politische Lösungsoption, kamen die Menschen in dieser Zeit doch meist nicht weit über ihren Heimatort hinaus mit anderen in Kontakt und der Nachrichtenfluss war äußerst spärlich und unsicher. Und die Geschichten und Narrative schrieben ja eh nur die Sieger. Heute in einer Welt der schnellen Kommunikation sind Mord und Totschlag in jeder Form, und Krieg ist Mord und Totschlag, was sonst, doch wohl nicht mehr zu verheimlichen und wird immer bis ans Ende der Welt und Zeit bekannt bleiben. Es gibt schließlich immer jemanden, der die Getöteten vermissen wird.

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Déjà Vu mit Herzenskühle

Wir leben heute in einer seltsamen Zeit, die fast schon wie ein Deja Vu daherkommt. Ich denke da an die Zeit kurz nach dem ersten Weltkrieg, als Leute wie Freud, Le Bon, Tarde, Broch und Canetti versuchten, erste Versuche der Phänomene Massenhysterie, Massenwahn und Massenmensch zu formulieren oder in Romanform auszudrücken und damit zu erklären versuchten, wie das Unglück des großen Krieges entstehen konnte. Wenn ich in die Presse, das Fernsehen und die Gesprächsstoffe mir ansehe, mit denen ich zur Zeit regelrecht bombardiert werde, sehe ich mich im Jahrhundert zurückversetzt und erkenne die Erzählungen meiner Eltern und Großeltern, die von der „guten alten Zeit“ handelten, die ganz und gar nicht so gut war, wie ihr Ausdruck das versprach. Denn es war genau die Zeit, die die genannten Autoren zu ergründen suchten. Das wurde mir schnell klar, als ich mir nur ein paar Minuten Zeit nahm, darüber nachzusinnen.

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