Vier weitere Jahre verloren…

Innerhalb der letzten Regierung Deutschlands war lange Zeit die Rede von der Zeitenwende, einer ganz neu auftauchenden Herausforderung an das Leben der Bürger. Diese beinhaltete einen Mangel an Sicherheit, einen Mangel an Verteidigungsbereitschaft, einen Mangel an Innovationsbereitschaft und eine zunehmende Anzahl an Krisenherden in Deutschland, die ganz neue Maßnahmen zur Bewältigung erfordern würden. So war es überall in den Medien zu lesen und entsprechend waren auch die Verlautbarungen über neue Strategien ausgelegt. Zumindest wollten uns das die medialen Kämpfer für ein Gutes Leben vermitteln. Unsere regierenden Vordenker haben daraufhin festgestellt, so ginge es wohl nicht weiter und versuchten, mehr Geld in die Hand zu nehmen, um den Krisen ihre Schärfe zu nehmen, aber da waren auf der einen Seite die Gesetzesfundamente früherer Regierungen, auf der anderen Seite die vollkommen unterschiedlichen Vorstellungen innerhalb der regierenden Parteien über neue Wege und die Blockadehaltung der Oppositionsparteien, die zwangsläufig zu einem Scheitern führen mussten. Die alte Koalition musste dabei ein hausgemachtes Trümmerfeld hinterlassen. Und so ist es dann ja auch gekommen.

Das ist die Agenda, die uns 3 lange Jahre aus allen Medienrohren um die Ohren flog, die uns dann eine Neuwahl beschert hat und deren Aussagen und Prognosen auch heute noch unbehindert weiterfliegen. Die Probleme haben sich aber welch Wunder durch die Neuwahl gar nicht entschärft, sondern scheinen sich entgegen der Erwartungen weiter vergrößert zu haben. Viele Wähler haben wohl erwartet, das neue Köpfe aus der gleichen ideologischen Schublade der Gesellschaftsblase irgend etwas an den Zuständen verändern könnten, die genau aus dieser Schublade heraus entstanden sind. So werden wir also jetzt bald weitere vier Jahre vergebliche Versuche beobachten können, mit den gleichen Mitteln und einem mehr Desselben eine Verbesserung herbeiführen zu wollen, obwohl längst klar ist, das es so nicht wird gehen können. Ich kann es nicht anders beschreiben: Ich bin bedenklich erschüttert über diese Naivität. Schauen wir zunächst einmal auf die Veränderungen der Landschaften, in denen wir leben, und zu deren Wandel wir scheinbar keine sinnvollen Antworten finden können/wollen.

Da wären eine Ganze Reihe von Kriterien und Erfahrungen zu erwähnen, um das Ganze mal in einer übersichtlichen Form zu gestalten, wähle ich so etwas wie eine Aufzählung:

Es gibt Veränderungen in den Machtstrukturen der Weltpolitik, die keiner Supermacht mehr das alleinige Herrschen ermöglichen.

Seit der Einführung von Nuklearwaffen ist ein alleiniger Anspruch eines Staates, Führungsmacht in weiten Teilen der Welt zu sein, nicht mehr möglich. Jede Macht, die über solche Waffen verfügt 1, ist nicht besiegbar. Eingesetzte Nuklearwaffen zerstören riesige Lebensräume und machen sie für sehr lange Zeit unbewohnbar. Das sind heute keine Hiroshima-Bomben 2. Heutige Bomben dieser Art enthalten U238, welches eine Halbwertszeit von Milliarden von Jahren aufweist. Und es gibt ja noch Plutonium und Wasserstoff tragende Sprengsysteme. Auch Wasserstoff als Bombe benötigt zumindest zur Zeit noch U238 zur Zündung. Heute verfügen die Staaten China, Russland, USA, Indien, Pakistan, Frankreich, GB und Nord-Korea gesichert über derartige Waffensysteme, da sie diese auch schon getestet haben. Es gilt als sicher, das andere Staaten wie z.B. Israel ebenfalls über solche Atomwaffen verfügen. Nur Staaten, die ihre Waffen testen, können gesichert als Halter gesehen werden. Allerdings könnten auch Waffen in Staaten existieren, die nie getestet wurden und von denen wir nichts wissen.

Die aufstrebenden asiatischen und afrikanischen „kleinen“ Länder, die technologisch, wirtschaftlich und auch gesellschaftlich immer mehr aufholen.

In Zeiten des Internets und der digitalen Kommunikation sind technologische Fortschritte und Entwicklungen nicht mehr auf die sogenannte Erste und Zweite Welt begrenzbar. Auch die sogenannte Dritten Welt 3 verfügt heute über genügend Wissen, um sich zu Selbständigkeit und Unabhängigkeit zu emanzipieren. Diese Staaten beugen sich nicht länger den kolonialen und imperialen Vorstellungen Europas und Amerikas und werden sich über kurz oder lang nicht mehr ausbeuten lassen. Damit verlieren diese entwickelten Staaten ihren Zugriff auf billige Rohstoffe und Ressourcen, was eine machtpolitische Einschränkung ohne Gleichen heraufbeschwören wird. Die USA unter Trump ziehen jetzt schon die Reißleine, GB und Frankreich verlieren zunehmend ihren Einfluss in der Welt und Deutschland, das nur durch seine Wirtschaftskraft punkten konnte, verliert ebenfalls durch sein Schwächeln und seine Krisenanhäufungen. Erstarken könnte Europa durch ein Verhalten, das andere Völker und Staaten auf Augenhöhe begegnen würde. Aber davon sind die herrschenden Eliten mehr als weit entfernt. Da herrscht nach wie vor Realitätsverweigerung, Großmannssucht und die wohl nicht zu tilgende Überlegenheitsagenda westlicher Staaten.

  1. Auch Deutschland verfügt praktisch über Atomwaffen durch seine Teilhabe an der Nato und damit den Kontingenten Frankreichs, GB und der Nato und den gegenseitigen Schutzversprechen
  2. Little Boy enthielt insgesamt 64 kg Uran mit einem Anteil von 80 % U235. Zumindest ein Teil des Urans stammte aus den etwa 1100 Tonnen Uranerz und Uranoxid, das die US-Army in der zweiten Aprilhälfte 1945 in Staßfurt erbeutet hatte. Nach heutigen Schätzungen wurde weniger als ein Kilogramm der Gesamtmasse durch die Kernreaktion gespalten. Wikipedia
  3. Als Dritte Welt werden bestimmte Länder nach politischen oder volkswirtschaftlichen Kriterien zusammengefasst. Der Begriff ist heute veraltet. Ursprünglich wurden als Dritte Welt die blockfreien Staaten bezeichnet, die sich im Ost-West-Konflikt des Kalten Krieges weder der westlichen Ersten Welt noch der Zweiten Welt des Ostblocks zuordnen ließen. Wikipedia

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert