Überhaupt sollte der Mythos USA, der in elitären Kreisen Europas gepflegt wird, einmal gründlich überdacht werden. Alle übergroßen Mächte der Geschichte nahmen stets wenig Rücksicht auf andere Staaten einschließlich ihrer Verbündeten. Und die USA sind da, seit es bergab geht und Konkurrenz aufzieht, keine Ausnahme. Das sieht man deutlich in Deutschland anhand der Aktionen gegen Nord Stream II. Und das die USA ihre neuen Atomwaffen in Europa zu lagern gedenken, spricht ebenfalls deutlich für sich. Und da sind ja noch einige Tatsachen anzusprechen, die gerne in Europa vergessen werden:
Nach wie vor besetzen die USA Teile der Insel von Kuba und unterhalten dort ein Menschenrechts-ignorierendes Gefangenenlager, Guantanamo. Meines Wissens ist der Pachtvertrag mit Kuba seit Jahren abgelaufen, und die USA wurden mehrfach aufgefordert, durch UN-Resolutionen und die Kubanische Regierung, Kuba zu verlassen und die Blockaden aufzuheben. Sie ignorieren es einfach.
Dann halten die USA völkerrechtswidrig syrische Gebiete besetzt und beuten dort syrische Ölquellen gewinnbringend aus. Zusätzlich unterstützen sie durch ihre Anwesenheit dort terroristische Organisationen, die sich als Miliz getarnt hinter einem Flüchtlingslager verschanzt haben.
Die USA sind das einzige Land der Welt, die Atombomben gegen die Zivilbevölkerung eines Feindeslandes eingesetzt haben. In Vietnam haben sie erstmals in der Weltgeschichte großflächig chemische Waffen eingesetzt. Und sie sind die einzigen auf der Weltbühne, die mit radioaktivem Uran angereicherte Munition in Kriegen verwendet haben: Kosovo und Irak.
Die heutige Situation im Iran ist zum Beispiel auf das Eingreifen US-amerikanischer und britischer Geheimdienste zurückführbar, die eine demokratisch gewählte Regierung des Iran durch einen Despoten ersetzt haben. Von ähnlichen grausamen Aktionen in Lateinamerika muss ich gar nicht erst anfangen zu schreiben. Die sind hinlänglich bekannt.
Man könnte diese Aufzählung noch seitenlang weiterführen, aber ich glaube, es genügt bereits, um die besondere Rolle der USA in Sachen Krieg und Frieden zu beleuchten.
Ich glaube, es ist an der Zeit, die Rolle der USA neu zu definieren. Sie sind nicht das Imperium, das sie vorgeben zu sein, sie sind keine Schutzmacht, sondern ein Ausbeuterstaat, der wie große Teile Europas in früheren Zeiten die ganze Welt als auszubeutendes Eigentum betrachtet. Die USA benutzen ihre militärische und wirtschaftliche Macht für Erpressung und Übergriffe in die staatliche und wirtschaftliche Ordnung anderer Staaten. Daran ist nichts demokratisch, nichts von internationalem Recht gedeckt, nichts menschenfreundlich, nichts modern und nichts weitsichtig oder innovativ. Das ist nur die Fortsetzung einer alten Kolonialgeschichte in neuen Kleidern.