Der Artikel ist eine Antwort auf einen Artikel der Tagesschau.de vom 16.08.2025, den ich nahezu in voller Länge zitiere. Also ich weiß ja nicht, würde ein Kabarettist jetzt ausführen, was man dort in der Redaktion so raucht, aber die Analyse des Schreibers trotzt nur so von Inkompetenz und Größenwahn. Zwei Staatschefs aus zwei Großmächten, die sich seit Jahren in einem verbaler und wirtschaftlichen Kleinkrieg befinden treffen sich und führen Gespräche auf hoher Ebene. Das dabei mehr als ein Ausloten gegebener Möglichkeiten herauskommen würde, muss jedem offen denkenden Menschen klar gewesen sein. Man konnte hoffen, das die Gespräche zumindest friedlich, informativ und freundlich verlaufen und keine der beiden Seiten die Fortsetzung der Annäherung blockieren wird. Und das scheint ja wohl geschehen zu sein.
Tagesschau: Fünf Erkenntnisse aus dem Alaska-Gipfel. Stand: 16.08.2025 05:02 Uhr: Dass in Alaska tatsächlich ein Waffenstillstand für die Ukraine ausgerufen würde, hat kaum jemand erwartet. Aber Trump hat mit seinem Auftreten gegenüber Putin auch die niedrigsten Erwartungen unterboten. Eine Analyse von Eberhard Nembach, HR
Ich weiß ja nicht, welche Erwartungen der Schreiber an ein erstes Gespräch gesetzt hatte, und ich bin mir auch ziemlich sicher, das seine Erwartungen keinerlei Gewicht haben, aber ein friedliches Gespräch allein überbot schon alle Erwartungen. Das sich der meist aggressiv und von oben herab agierende amerikanische Präsident beherrschen konnte, zeigt keine Unterwürfigkeit, sondern eher die Ernsthaftigkeit, die für Gespräche zwischen Supermächten, die die Welt zerstören könnten, angemessen ist. „Die niedrigsten Erwartungen“, die hier genannt werden, sind doch wohl die in diplomatischen Kreisen üblichen Formen des gegenseitigen Respekts. Das Diplomatie in Europa keinen Stellenwert mehr zu haben scheint, das im Gegenteil Überheblichkeit und Größenwahn aus den Aussagen europäischer Politiker hervorquillt, ist ja seit Jahren schon zu beobachten. Wie anders als mit Diplomatie soll dauerhafter Frieden entstehen können?
Tagesschau: Viel Lärm um nichts. US-Präsident Donald Trump selbst hatte die Erwartungen an das historische und symbolische Treffen in Alaska gesteigert und angedeutet, dass es einen Waffenstillstand geben könnte. Die ganze Welt hat auf diese Inszenierung in der ehemaligen russischen Kolonie geschaut, die Trump seinem Publikum zur besten US-Fernsehsendezeit bot. Seinen Fans hat es vielleicht gefallen, der Rest der Welt hat mehr erwartet: Bilder von einem Handshake, die um die Welt gehen, aber kein greifbares Ergebnis.
Wann hat Europa und seine Politik jemals ein greifbares Ergebnis hervorgebracht? Die sogenannte Friedensordnung, auf die Europa so Stolz ist, ist doch wohl nur denkbar gewesen in der Folge eines alles zerstörenden Weltkrieges. Das Ordnungen nicht in Stein gemeißelt sein können und stets einer Aktualisierung bedürfen, scheint Europas Elite vergessen zu haben. Das zwei verfeindete Menschen ein klärendes Gespräche führen konnten, ist ein Erfolg. So etwas hat Europa sein Jahren nicht mehr zustande gebracht, noch nicht einmal unter Freunden. Oder sind die USA nicht mehr Freund und Verbündeter?
Tagesschau: Der Auftritt war ein Fest für Putin. Trump hat für Wladimir Putin vor der ganzen Welt den roten Teppich ausgerollt. Er hat den Mann, gegen den es einen internationalen Haftbefehl gibt, zurück auf die Weltbühne geholt. Ein Fest für den russischen Präsidenten, für den Symbolik zählt. Putin genoss den Auftritt mit triumphierendem Lächeln. Genau das will Putin seit Jahren: Wieder zu den Großen gehören, auf Augenhöhe mit dem mächtigsten Mann der Welt, mit Donald Trump. Putin hat dafür, nach allem, was bisher bekannt ist, praktisch nichts geliefert.
Der Gipfel von US-Präsident Trump und Kreml-Chef Putin ist ohne konkrete Ergebnisse zu Ende gegangen.
Das man seine Phrasen stetig wiederholt macht sie nicht wahrer oder richtiger. Kein klar denkender Mensch hat so etwas wie Ergebnisse erwartet. Das konkrete Ergebnis ist doch wohl, das die beiden Mächte ihre Gespräche weiterführen wollen. Kein europäisches Land hat das mit Russland in den letzten Jahren erreicht. Sie wollen es nicht und haben Russland lieber hintergangen. Wie würden Sie die Abkommen Minsk 1 und Minsk 2 anders beschreiben? Es war nie geplant, sie umzusetzen. Das ist von mir doch keine Annahme, sondern wurde von Merkel, Holland und Poroschenko doch klar ausgesprochen. Fakten zu verschweigen scheint in Europa mittlerweile Mode zu sein.
Tagesschau: Trump ist in Putins Falle gegangen. Kein Waffenstillstand, kein „Deal“. Bisher ist kein Ergebnis sichtbar, das diesen symbolischen Auftritt gerechtfertigt hätte. Vielleicht gibt es ja doch Ergebnisse, die bisher nicht sichtbar sind. Im Augenblick bleibt der Eindruck, dass Trump sich von Putin eine Falle stellen ließ: Der hat ein bisschen Verhandlungsbereitschaft angedeutet, als Trump und die Europäer gerade neue Sanktionen in Kraft setzen wollte.
Der Ex-Geheimdienstler Putin hat den selbst ernannten „Dealmaker“ Trump öffentlich vorgeführt. Für den Friedensnobelpreis, von dem Trump angeblich träumt, wird ihn am Tag nach dem Gipfel wohl niemand vorschlagen wollen.
Für ein Mitglied der europäischen Elite ist es natürlich gar nicht anders möglich als Putin als böse und hinterhältig darzustellen. Er stellt ausschließlich Fallen und gibt nur nach, wenn er bedroht wird. Und der amerikanische Präsident, den keiner in Europa wollte, habe sich vorführen lassen. Ich habe die Bilder der Versuche europäischer Amtspersonen noch in deutlicher Erinnerung, wie sie sich diplomatisch verhalten haben. Unterwürfigkeit und Kriecherei gegenüber US-Amtsträgern und eine zum Teil beschämende Gleichgültigkeit für europäische Interessen zeichnete doch wohl das Bild. Und auch das aggressive und oberlehrerhafte Auftreten in islamischen und sozialistischen/kommunistischen Staaten sind dafür Beispiel genug.
Tagesschau: Die Analyse vom 14.08.2025: Ukraine vor Alaska-Gipfel Die Nervosität ist groß, das Vertrauen gering. In der Ukraine ist die Sorge groß, bei den Trump-Putin-Verhandlungen übergangen zu werden.
Seit wann eigentlich bestimmt die Ukraine, ein heute als „Failed State“ anzusehender Staat, der gegen sein eigenes Volk und seine Nachbarn stets nur mit Aggressivität zu antworten pflegt, eigentlich das politische Gefüge in Europa? Ist es nicht eher so, das die Ukraine dem Westen versprochen hatte, Russland zu besiegen und Westeuropa so den Weg nach Osten zu öffnen. Das war viel Lärm (nein: Tod…) für nichts und wird wohl aus heutiger Sicht auch nur mit Verlust enden können. Das war von Anfang an ein größenwahnsinniges Projekt. Eine Atommacht durch ein paar Panzer und Fußtruppen besiegen zu wollen war nicht nur eine Schnappsidee, sondern ein Ritt auf einem wildgewordenen Bullen.
Tagesschau: Enttäuschung in der Ukraine. Die Drohnen und Raketen fliegen weiter, es gibt immer noch keinen Waffenstillstand. Das ist bitter. Für viele in der Ukraine dürften diese Bilder schwer erträglich gewesen sein. Der Angreifer Putin mit fröhlichem Lächeln auf der Bühne neben Trump. Wird Trump die Ukraine jetzt weiter unterstützen oder sich von diesem Krieg ab- und den amerikanischen Regierungsgeschäften zuwenden, wie er es vorher angedeutet hat? Noch mehr kommt es jetzt darauf an, wie viel Unterstützung die Europäer leisten, nicht zuletzt militärisch.
Soweit mir bekannt ist hat die Ukraine stets jedes Gespräch über einen Waffenstillstand abgelehnt, und das auf Anraten (oder gar Erpressung) durch Westeuropa. Und auch die Ukraine hat Drohnen und greift nach wie vor an. Die Ziele sind nicht auf das gegnerische Militär beschränkt. Man greift lieber die Zivilbevölkerung an. Mehrere groß angepriesene Offensiven und Waffenbeschaffungen sollten doch immer wieder die versprochene Wende bringen. Und jetzt, wo die Soldaten fehlen, die wirkungsvollen Waffen versagt haben und die Munition ausgeht, ist plötzlich die Bereitschaft vorhanden, einen Waffenstillstand zuzustimmen. In Gedanken an Minsk 1+2 wird Russland dem so nicht zustimmen können. Lügen haben kurze Beine. Putin verfolgt eine dauerhafte Lösung für sein Land. Er wird sich nicht nochmal von Westeuropa über den Tisch ziehen lassen. Trump hat das wohl verstanden. Bei Merz und VdLeyen habe ich da die Hoffnung schon längst aufgegeben.
Tagesschau: Eine Analyse vom 15.08.2025: Vor Gipfel in Alaska Merz als Vermittler europäischer Interessen? Die Ukraine-Beratungen vor dem Trump-Putin-Treffen gelten als diplomatischer Coup von Kanzler Merz. Europäer sind nur Zuschauer. Die beiden größten Atommächte reden über Europa, und die Europäer sind außen vor und können das nur am Fernseher verfolgen. Es gibt im Augenblick kein greifbares Ergebnis. So ist die Realität. Wann kommt eine europäische Friedensinitiative? Wer kann und will mit Putin verhandeln? Das wäre sicher eine Aufgabe für die Schwergewichte Deutschland, Frankreich und Großbritannien. Bundeskanzler Friedrich Merz wird viel telefonieren müssen. Welche Sanktionen kann Europa aufbringen, um den Druck auf Moskau zu erhöhen? Es gibt keinen Deal, bevor der Deal nicht fertig ist, hat Trump gesagt. Das könnte heißen, dass er glaubt, gemeinsam mit den europäischen NATO-Partnern doch noch etwas ausrichten zu können. Die Europäer sind am Zug.
Der große Coup von Merz und Freunden ist doch wohl eher in die Hose gegangen. Sie erhofften sich damit einen Platz am Verhandlungstisch zu ergattern und wollten sogar Selensky an selbigem plaziert sehen. Das war wohl nichts. Deutschland, Frankreich und GB sind weiterhin keine Schwergewichte, sondern eher aufgrund ihrer Führungen mittlerweile Lachnummern auf der internationalen Bühne. So wollen auch keine Verhandlungen zu einer Lösung, sondern wohl eher eine Ruhepause für die Ukraine, wohl, um sich erholen und wieder aufrüsten zu können. Wie war der Slogan aus der EU noch: „Die Ukraine darf nicht verlieren“. Tatsache ist, sie hat schon verloren. Trump weiß das. In Europa ist das wohl ideologisch verbrämt und undiplomatisch ignoriert noch nicht angekommen. Falls es noch unvernommen sein sollte: Die Welt lacht mittlerweile über die EU und ihre Leichtgewichte. Die internationale Finanzindustrie hat uns fest im Griff und kauft alles auf, war Rang und Namen hat. Wie viel von Europa besitzt eigentlich Europa noch selbst? Unsere diplomatische Reputation ist auch auf dem Boden ganz unten angekommen. Weder in Osten Europas noch in Afrika noch im Nahen Osten hat unsere Diplomatie Gewicht. Selbiges gilt für Asien und für Südamerika. Da bleiben bald nur noch die Pinguine in der Antarktis. Europa ist jetzt am Zug? Große Sprüche überdecken nur dürftig die Realität, helfen aber nicht.
Von einem Nachrichtenportal erwarte ich eigentlich ein ideologisches-bereinigtes und Tatsachen-gestütztes Berichten über Ereignisse. Da bin ich wohl bei Tagesschau.de an der falschen Adresse.