Ich weiß nicht (so recht) was soll es bedeuten…

Exzeptionalismus:

Alle vier Themen haben bei näherem Hinsehen mit ein und demselben Problem zu tun, das ich jetzt und hier „Exzeptionalismus“ nennen möchte. Bisher war ich der Meinung, das diese Form der Blindheit für reale Zustände nur in Amerika und England zuhause wäre. Aber so langsam habe ich den Verdacht, das sich diese Seuche auch auf dem europäischen Kontinent breit macht. Kleinstaaterei hatten wir ja schon immer, uns einig in Europa waren wir uns eigentlich noch nie, aber immer hatten wir alle gemeinsam im Sinn, den Krieg auf unserem Kontinent endlich und langfristig ein Ende zu setzen. Aber seit Jugoslawien, der Ukraine und Syrien einschließlich dem Jemen beherrscht wieder der Kriegsgott die Politik in der sogenannten freien Welt. Krieg bedeutet Flucht, Not, Hunger und Tod in den betroffenen Gebieten, aber diese Pest beschränkt sich nun einmal nicht, sondern breitet sich weiter aus, zuerst in den Köpfen, dann in gepflegten Feindschaften und dann mit dem Tod. Wollen wir das wirklich?

Wir, die wir uns „die freie Welt“ nennen, die wir uns für „die Guten“ halten, die immer und allezeit im Recht sind, die somit lügen können, betrügen können, die morden und plündern können wie in den Jahrhunderten zuvor, ohne dafür Rechenschaft abgeben zu müssen, sollten uns vorsehen. Denn der Rest der Welt schläft nicht und benutzt das Internet zur Information wie wir auch. Die Macht unseres Imperiums wackelt schon bedenklich, nicht nur im Außen, sondern auch im Inneren. Überall bei uns greifen Protestparteien nach der Macht. Und in der Welt finden Verabredungen statt, die unsere Macht begrenzen, wenn nicht sogar eindämmen werden. Russland ist in der ganzen Welt aktiv, China ebenso. Zusätzlich rücken diese beiden Riesen immer enger zusammen, besonders militärisch. Die Brig-Staaten koppeln sich Stück für Stück ab, erst mit ihren Währungen, dann mit ihren Wirtschaftsbeziehungen. Die großen Rohstoffländer gehören schon lange nicht mehr zu unserem Einflussbereich, und wenn wir uns weiterhin so aggressiv verhalten, werden sich ihnen noch mehr Länder anschließen. Südafrika ist schon verloren, Venezuela ebenso, die Türkei orientiert sich nach Osten, während sich GB und Frankreich zunehmend im eigenen Gerangel verstricken. Indien bezieht sein Öl mittlerweile aus Venezuela.
Wer nimmt uns in der Welt noch ernst, wenn wir weiterhin so überheblich daherkommen. Uns fehlt doch jetzt schon die Substanz, uns fehlt die Aufrichtigkeit, uns fehlt der Vorbildcharakter. Wenn wir unseren Ruf weiterhin so sinnlos verspielen, werden wir mit unseren einstigen Vorbildern sang- und klanglos untergehen. GB ist mit seinem Brexit nur noch ein hohle Hülle, die USA verspielen mit Trump gerade den letzten Rest des Rufes, das Land der Freiheit zu sein, Frankreich gerät zunehmend in bürgerkriegsähnliche Zustände, und Deutschland, die großen Wirtschaftsnation und ehemals das Land der Dichter und Denker, leistet sich eine Regierung, die nicht einmal in der Tagespolitik auch nur ansatzweise bis drei zählen kann. In einigen CSU-Ministerien wird schon gar nicht mehr gezählt. Und bei unserer Opposition ist beim Zählen schon bei maximal zwei Schluss. Ich bin ratlos…

Geopolitik

Es gibt einen Plan der USA, der in den Jahren am Anfang des Jahrtausends im Office of Force Transformation entstand, dem Admiral Cebrowski seinen Namen gab: Rumsfeld/Cebrowski-Strategie 1.
Diese besagt, das, um den großen 8 Industriestaaten (Russland eingeschlossen) und den Verbündeten ihre Macht zu sichern, ein großer Teil der Welt (siehe Titelbild) preisgegeben werden sollte. Diese werden permanent instabil gehalten und können damit nach Belieben ausgebeutet werden. Dieser Plan, an humanistischem Kapital nicht zu überbieten (das ist sarkastisch zu lesen…), scheint sich bis heute mehr und mehr in die Tat umzusetzen. Irak, Lybien, Syrien, Jemen, Libanon, Afghanistan sind schon betroffen von dieser Instabilität, Venezuela, Nicaragua und Kuba sollen wohl folgen. Und es geht dabei nicht darum, Kriege zu gewinnen oder Regime zu stürzen, sondern es geht um Instabilität. In instabilen Staaten kann durch geschicktes Ausspielen der miteinander verfeindeten innenpolitischen Gruppen ein Maximum an Ausbeutung erreicht werden. Die USA wollen nicht mehr Bündnisse schmieden oder sich Ölquellen sichern, sie wollen kontrollieren, sie wollen bestimmen, wer Zugang zu Öl bekommt und wer nicht. Ohne Öl kann sich kein rohstoffarmes Land entwickeln, ohne Öl und Gas können selbst die wohlhabenden europäischen Länder nicht ohne Unterstützung der USA ihren Wohlstand halten. Im Grunde genommen werden hier Mafia-Methoden angewandt: Schutzgeld und Erpressung. So erklärt sich der Angriff auf Nord Stream 2, die Angriffe auf die Türkei, die gerade eine Pipeline zu/mit Russland in Betrieb genommen hat und der sogenannte Bürgerkrieg in Syrien, das eine Pipeline im Sinne der USA nicht über sein Staatsgebiet gehen lassen wollte. Kuba, Nicaragua und Venezuela haben sozialistische Regierungen, die Ihren Bürgern die Gewinne der Industrie, der Rohstoffvorkommen und der Landwirtschaftsproduktion zukommen lassen, anstatt amerikanische Konzerne mit diesem schönen und begehrten Geld zu versorgen. Der Iran hat eine islamisch geführte Regierung, die gar nichts mit neoliberalem Kapitalismus am Hut zu haben scheint und schlicht sich für die Menschen des Landes einsetzt. Das kann nicht im amerikanischen Interesse sein. Und um solche Pläne umzusetzen, bedarf es immer eines großen Feindbildes, das alle Maßnahmen erklärt und vor der Bevölkerung rechtfertigt: Russland militärisch, China wirtschaftlich. Vielleicht sind die ganz Anfeindungen von Trump und Merkel, Macron und May auch nur Show, und niemand hat wirklich vor, den anderen Großen zu schaden oder gar sie zu vernichten. Mich würde das zumindest etwas beruhigen, aber… das viele Menschen in der ganzen Welt in Hunger, Armut und Alltagsnot gehalten werden sollen, kann ich nicht befürworten, und verstehen tue ich diese Haltung, so sie denn beabsichtigt ist, ebenfalls nicht. Und wieder bin ich ratlos angesichts der Brutalität, die absichtlich in die Welt gesetzt und von uns Humanisten auch unterstützt wird.
Sind wir vielleicht schon Opfer der Mafia-Methoden? Dann wären wir zunächst einmal moralisch aus dem Schneider, dafür müssten wir uns aber feige nennen in Europa. Besser ist das aber auch nicht!

  1. siehe Barnett: The Pentagons New Map, 2004

7 Kommentare

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  2. Why visitors still use to read news papers when in this technological world the whole thing is available on web? [Warum lesen Besucher immer noch Zeitungen, wenn es in dieser technologischen Welt nur darum geht
    im Web verfügbar zu sein?]

    1. Vielleicht weil diese Medienwelt unübersichtlich geworden ist, besonders durch Facebook und Co, und es daher sinnvoll erscheint, sich viel umfassender und vielseitiger zu informieren als jemals zuvor. Meine Ansicht: Was alle schreiben, könnte wahr sein, was wenige schreiben, ist zu hinterfragen und was ein Medium allein schreibt scheint auf jeden Fall mit Vorsicht zu genießen zu sein. Trotzdem kann alles wahr sein oder auch nicht. Es wird nicht einfacher werden… und „früher“ ist auf jeden Fall schon lange vorbei… Hp

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