Was die “schöne neue Welt der Digitalität” und ihre Shops und Services generell vereint ist, so man den Medienberichten trauen kann, die Neigung ihrer Inhaber, sich einerseits um bestehende Gesetze und Institutionen wenig bis nichts zu kümmern sowie überwiegend Jobs anzubieten, die einerseits schlecht bezahlt werden und die in der Regel den privaten Besitz oder Bereich ihres Mitarbeiters mit nutzen. Weiterhin gefährden diese Unternehmen ganze Sparten im Dienstleitungs- und Handelsbereichs und deren feste und sozialversicherte Angestellte. Ich denke dabei an Taxi- und Kleinbusunternehmen, an Buchhandlungen und Zeitungsverlage, Bekleidungsfachgeschäfte, das Tourismus- und Hotelgewerbe und jeder Art von kleinen Fachgeschäften. Ich habe daher in den letzten Tagen einmal bewusst aufgenommen, was Unternehmen der digitalen Internetwelt an persönlichen Erfahrungen, Nachrichten und Schlagzeilen zustande gebracht haben:
Vielleicht haben Sie es auch gelesen, Uber, der Mitfahrservice, wertet Handy-Meta-Daten aus, wertet Standortdaten aus, wertet Kreditkartennummern aus mit dem Ziel, verdächtige Personen zu identifizieren. Zufällig sind das aber immer Personen, die entweder Kreditkarten von Banken, die sich gezielt an Beamte richten (Polizei), verwenden, sich oftmals in der Nähe von Polizeistationen aufhalten und dort eingeloggt sind (sind doch wohl Polizisten gemeint?). Meldet sich ein solcher Kunde an, wird er gezielt mit falschen Informationen versorgt und kommt damit nicht zum Zug. Warum werden gezielt Polizisten und Beamte für dieses “Greyballing” ausgewählt? Ich lasse diese Frage mal offen…
Gestern wollte ich bei einem Online-Versand etwas bestellen und gelangte zielsicher zum Warenkorb und der Auswahl der Bezahloptionen. Dabei fiel mein Blick auf das SOFORT® -Bezahlsystem und staunte nicht schlecht, als man dann in der Bearbeitung auf einem Sofort-eigenen Formular meine Bankverbindung (Institut, Kontonummer, PIN und Tan) abfragen wollte. Weiterhin stand im Kleingedruckten, dass man dann auf meinem Konto mal kurz nachschaut, ob der Betrag gedeckt ist und ob in den letzten 30 Tagen bereits erfolgreich von dem Konto SOFORT-Überweisungen getätigt wurden. Natürlich habe ich abgebrochen, ohne Pin, Tan und Nummer einzustellen. Der Bezahldienst scheint vom TÜV-Saarland zertifiziert zu sein und soll seit drei Jahren ohne Schwierigkeiten arbeiten. Also wer den Zugang zu seinem Konto veröffentlichen möchte, kann das gerne tun. Ich persönlich finde das untragbar!
Seit Monaten wird Facebook und Co aufgefordert, verleumderische, falsche und verbotene Inhalte in Posts zu löschen. Nach langem Zögern hat das Unternehmen endlich reagiert und stellt jetzt ein Gremium zusammen, das falsche Meldungen korrigiert. Sie nennen es frei nach Orwell auch schon mal “Correctiv” und selbiges hat eine interessante Zusammensetzung: Nur Vertreter der Mainstreammedien, also jene Gruppe, die für Falschmeldungen ganz und gar nicht offen sind… Haha. Sie sind alle vertreten, ZDF, ARD, Zeit, Spiegel, Medien also , die gezielt Falschmeldungen selbst verbreiten und verbreitet haben wie die Kriegsberichterstattung über den Ukrainekonflikt, die “friedlichen” Weißhelmtruppen in Syrien und die Giftgaslager im Irak, die sich jeglicher Kritik an bestehenden Systemen enthalten, wo bestimmte Themen gar nicht mehr vorkommen und eigentlich alle nur noch die gleiche Soße liefern. Da bin ich aber mal gespannt, wann erste Übergriffe auf die Meinungsfreiheit im Netz stattfinden und wer die Opfer sein werden.
Heute wollte ich etwas über airbnb ® in Erfahrung bringen und habe da mal einfach auf eine Ferienwohnung/Privatzimmer in Frankfurt geklickt. Drei Minuten später rufe ich die Website der Chip auf und bekomme… ja natürlich, ein Privatzimmer in Frankfurt angeboten, und zwar in der einzigen Anzeige der Site. Weiterhin bekomme ich plötzlich Werbung des Bezahldienstes SOFORT auf heise.de, jenes Dienstes also, den ich weiter oben beschrieben habe und dessen Website ich besucht hatte. Woher wissen die, dass ich mich für die interessiere oder interessiert habe? Viele Menschen in unserem Land finden das praktisch. Wenn ich aber bereits fündig geworden wäre, bräuchte ich eigentlich keine neuen Angebote mehr. Wie letztens: Wozu bekomme ich eigentlich tagelang Leitern angeboten, wo ich doch bereits im ersten Onlineshop eine bestellt habe und diese auch schon nutze. Ich verstehe diese Aktionen nicht. Sie ängstigen mich zwar nicht, aber sie nerven… Ich glaube, ich stelle bald auf Tor-Browser um. Dann hat das Nerven und Schnüffeln ein Ende!
Nun kann man durchaus sagen, das wäre ja gar nicht so schlimm und in der Fülle der Angebote doch nur ein kleiner schwarzer Fleck. Das mag auf den ersten Blick auch so erscheinen, bedenkt man aber die Einschnitte und Aussichten genauer und in der Gesamtansicht, wird die Sache deutlich kritischer. Das Unternehmen wie Amazon keine Steuern bezahlen, meist selbst nur prekäre Beschäftigung anbieten und stets im Zoff liegen mit Gewerkschaften und Verbraucherschutzorganisationen, ist ja nicht neu. Dass das Buch- und Zeitungsgeschäft schlecht läuft ist auch nicht neu, das billiger Wohnraum in den Städten knapp ist, auch nicht. Das aber die hochmodernen digitalen Unternehmen hier eine führende Rolle in der Zerschlagung alter Arbeitnehmerstrukturen darstellen, wird selten ausgesprochen. Dass diese alten Strukturen den Menschen Planung ermöglichte und materielle Sicherheit erlaubte, war der große Erfolg in der Nachkriegszeit. Nun gibt es ja das Argument, das die neue Zeit auch neue Strukturen verlangt. Ja, das war immer so, aber heute sehe ich bisher noch nicht einmal ein Glühwürmchenlicht am Horizont aufleuchten, geschweige denn einen Ansatz von neuen Strukturen als Silberschweif. Bisher zerstören sie, die neuen Macher, nur genau diese alte Sicherheiten, aber sie bauen keine neuen auf. Und das kann ich leider nicht unwidersprochen hinnehmen.