Soweit in Auszügen die neuere Geschichte des südamerikanischen Landes. Bemerkenswert
ist, das diese Vorgeschichte heute in der Berichterstattung kaum Erwähnung
findet. So ist die Inflationsrate von 1994 von 71% unter den Vorgängern von
Chaves auf 64% in 2014 in der Zeit der bolivarischen Regierungszeit gefallen. Das
Land verlor aber durch die Tiefpreise ab 2015 am Erdölmarkt seine
Finanzierungsgrundlage. Wie alle vom Export von Rohstoffen abhängigen
Entwicklungsländer war das eine Katastrophe für die Versorgung und Entwicklung
von Land und Bevölkerung.
Sehr deutlich in der politischen Landschaft des Landes sind die Diskrepanzen
zwischen armen und reichen Teilen der Bevölkerung. Das durch Chavez und später
durch Maduro große Summen der Exporteinnahmen in die Versorgung und Entwicklung
der bislang vernachlässigten Bevölkerungsanteile floss, war den mehr neoliberal-kapitalistisch
orientierten Menschen in den reichen Zonen der Städte immer ein Dorn im Auge. Sie
bevorzugen lieber ein Regierungssystem, wie es in den USA gang und gäbe ist und
auf Leistung setzt, wobei sich diese Leistung nahezu immer auf Gewinn und Verdienst
reduziert. Große Teile der Opposition, die immer wieder zu teilweise gewalttätigen
Demonstrationen aufruft, rekrutiert sich aus dieser Volksgruppe.
Auffällig ist zudem die besondere Aufmerksamkeit, die die Vertreter der
Industrie den Mächtigen der USA zukommen lassen, wie dies Spenden an Trump aus
dem Jahr 2016 beweisen.
Nun ist Venezuela ein lateinamerikanisches Land. Korruption und
Vetternwirtschaft ist in diesen Ländern erfahrungsgemäß mehr die Regel als die
Ausnahme. Trotzdem ging es Venezuela lange Zeit sehr gut. Es zählte bei
Rankings bis 2012 zu den Ländern mit den glücklichsten Menschen der Erde. Vier
Jahre später gab es eine Versorgungskrise, wie Wikipedia berichtet:
Aus https://de.wikipedia.org/wiki/Venezuela
In den USA hielten sich auch Luis Posada Carriles und Orlando
Bosch Ávila auf, mutmassliche Auftraggeber eines Terroranschlags auf ein kubanisches
Passagierflugzeug in der Karibik, welche beide 1987 in Venezuela frei
gesprochen worden waren, und ab 2005 der feindschaftlichen Rhetorik dienten.
Die USA andererseits warfen Venezuela vor, die kolumbianische FARC zu
unterstützen. So habe das kolumbianische Militär bei der Kommandoaktion gegen
den FARC-Vize Raúl Reyes im Jahr 2008 vier Computer sichergestellt, die belegen
sollten, dass Chávez Waffen und Bargeld im Wert von rund 300 Millionen
US-Dollar an die FARC geliefert hatte. Venezuela bestritt dies und beklagte im
Gegensatz dazu die Unterstützung der USA für kolumbianische Paramilitärs. Im
September 2008 verwies Venezuelas Regierung den US-Botschafter des Landes,
unter anderem wegen des Vorwurfs der Einmischung in den Konflikt in Bolivien,
und brach die diplomatischen Beziehungen ab. Unter der Regierung von
US-Präsident Barack Obama kam es auf dem Amerika-Gipfel im April 2009 zu einem
Treffen beider Regierungschefs, und es wurde eine Wiederaufnahme der diplomatischen
Beziehungen vereinbart.
Am 6. Juli 2013 bot Maduro laut eigenen Worten „aus humanitären
Gründen“ dem US-Bürger Edward Snowden Asyl an.
Im Jahr 2014 hatten 62 Prozent der Venezolaner eine positive Meinung von den
USA, obschon Hugo Chavez Präsident Bush schon im Jahr 2006 als den Teufel
bezeichnet hatte, dessen Schwefelgeruch auch noch einen Tag nach seiner Rede am
Rednerpult der UNO hafte.
Ende 2016,
wenige Tage nachdem Rosneft an Citgo herangerückt war, hatte der venezolanische
Raffinerie-Konzern Citgo 500.000 Dollar gespendet für das Budget der
Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Trump. Nie zuvor hatte der von
Venezuela kontrollierte amerikanische Raffineriekonzern für Inaugurationsfeiern
von US-Präsidenten gespendet.
Der im Frühjahr 2017 einberufenen Verfassunggebenden Versammlung sprach die
US-amerikanische Regierung die Legimität ab und verhängte Sanktionen gegen Nicolás
Maduro. Am 11. August 2017 verkündete US-Präsident Donald Trump,
er ziehe auch militärische Optionen in Betracht. Am 25. August 2017 verhängte
der US-Präsident ein Verbot zum Handel bestimmter Anleihen des venezolanischen
Staates und der PDVSA.
Am 23.
Januar 2019 brach Maduro die diplomatischen Beziehungen zu den USA ab und
teilte eine Frist mit, innerhalb welcher alle US-Diplomaten das Land zu
verlassen hätten. Dies wurde durch die Maduro-Regierung am 26. Januar
relativiert. Dennoch
empfahl die Botschaft allen US-Bürgern sowie entbehrlichen
Botschaftsmitarbeitern das Verlassen des Landes.