Ein Versuch zum Narrativ „Arbeit“

In diesem Entwurf möchte ich über das Narrativ (ein soziologischer Begriff: Erzählung) erzählen, das Narrativ, das ein Arbeitsleben begleitet und von der Ausbildung oder sogar der Schule beginnend durch ein Leben führt bis zum Ruhestand. In diesem Narrativ schlägt sich ein Lebensentwurf nieder, der heute, im Gegensatz zu meiner Jugend, die in den siebziger Jahren stattfand, vollkommen verändert erscheint. Während er in meiner Jugend sich über die Ausbildung beginnend in geradlinigen Bahnen vollziehen konnte, sind Lebensentwürfe heute nicht mehr wie ein Fahrzeug, das eine vorbestimmte Strecke zurücklegen wird, sondern ist eher wie ein Konvoi zu betrachten. Es gibt heute für viele junge Menschen, die schon nach kurzer Zeit einen Abschnitt abschließen müssen, es kann heute Lebensabschnitte geben, nach denen ein vollkommener Neuanfang notwendig ist und es gibt sogar wieder Zeiten, die von großer Unsicherheit beherrscht werden. Wie anders ist da mein Leben verlaufen, das nach abgeschlossener Ausbildung, nach vorzeitiger Prüfung, mit unbegrenzten Vertrag über einen Zeitraum von 47 Jahren in nur einem Unternehmen ablaufen konnte und der mir eine ungebrochene Lebenslaufbahn, Sicherheit und heute eine ausreichende Altersversorgung beschert hat. Die Frage, die sich stellt, ist die: Was ist anders heute? Woran krankt diese neue Unsicherheit? Wer hat dieses Heutige beschlossen oder gar verschuldet? Wie kann es zum Besseren hin verändert werden?

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