Die Wahl, eine Glosse zur Bundestagswahl 2017

Die Fehlentwicklungen der letzten 30 Jahre wurden durch neoliberal orientierte Reformmaßnahmen erzeugt und sind bis heute zu einer feindlichen Armada angewachsen, deren Aussicht nur noch als „ein näher-gerückt-sein an den Abgrund“ beschrieben werden kann:

  • Wir haben Altersarmut in unserem Land.
  • Es ist statistisch erwiesen, das Geld eine entscheidende Rolle spielt bei den Chancen auf Bildung.
  • Die Renten sinken immer weiter. Rentner werden ihren Lebensstandard im Alter nicht halten können. Damit fehlt auch deren Unterstützung ihrer Kinder und Enkel wie in den 70er Jahren.
  • Wir bevorzugen und päppeln eine Großindustrie, die einerseits sich durch Steuerflucht auszeichnet, die andererseits nicht gewillt ist, sich an Regeln zu halten und betrügt, lügt und hintergeht.
  • Wir schaffen die von uns zugesagten Klimaziele nicht.
  • Wir führen Krieg in Syrien, in Afghanistan und in Afrika. Wir sind der drittgrößte Waffen- und Munitionsexporteuer der Welt.
  • Wir schaffen neue Staatenfeindschaften und bringen uns damit an den Abgrund eines weiteren kalten (oder auch heißen) Krieges.
  • Wir schaffen Freiheitsrechte ab zugunsten einer Sicherheitspolitik, die eigentlich nur darauf ausgelegt ist, fremden Menschen den Zugang für Europa zu verwehren.
  • Unsere Staatsschutzorganisationen (BW, Polizei, Grenzschutz) sind einem miserablen Zustand, sowohl von der Personalstärke, der Motivation und der inneren Haltung als auch von deren Ausrüstung.
  • Wir folgen einem Wirtschaftssystem, das zu Zersplitterung der Gesellschaften führt. Wir haben schon jetzt eine neue Klassengesellschaft, die sich in vier Bereiche aufteilt: Armut (das abgehängte Prekariat), ein angstvoller Mittelstand, eine top ausgebildete Elite und eine abgeschottete Oberklasse, die immer mehr Reichtum anhäuft.

Die Wahl am Sonntag ist somit  eine schwierige Aufgabe. Schauen Sie sich die Realitäten an, informieren Sie sich und wählen Sie gut aus. Ihre Zukunft wird daraus erzeugt.  Seien Sie egoistisch und wählen Sie die Partei oder Person aus, die Ihnen zum Vorteil gereichen wird. Werfen Sie Gewohnheiten und Zugehörigkeitsgefühle über Bord und wählen Sie ihre Vertreter nur anhand ihrer eigenen persönlichen Vorstellung. Es ist richtig, so zu handeln.

Das bedeutet, dass Sie nur dann DKP wählen, wenn sie zur DDR zurückkehren möchten. Bei der NPD wäre das dann entsprechend der Nationalsozialismus der Vorkriegszeit. CD(S)U und SPD wählen Sie dann, wenn es ihnen richtig gut geht, sie eine gute und ausreichende Rente erwartet und alles so toll bleiben soll wie es ist. Gleiches gilt für Die Grünen, nur das hier etwas mehr Ökologie eine Rolle spielen könnte. Sollten Sie Unternehmer mit Ausrichtung Industrie 4.0 sein oder werden wollen oder dem Management eines multinationalen Konzerns angehören, sollten sie marktradikal wählen. Hier bietet sich die moderate FDP oder die etwas deftigere und rüpelhaftere Variante AfD an. Gehören sie zu den Armen im Lande, sind von staatlicher Unterstützung abhängig oder sie plagen Abstiegsängste, dann bleit ihnen eigentlich nur Die Linke zu wählen. Gleiches gilt für eine aktive Friedenspolitik und Chancengleichheit bei der Bildung. Gehören sie gerne zu den Gewinnern und laufen gerne mit den Starken, sollten sie die Parteien unterstützen, die die Nato für unabänderlich und friedfertig halten. Das sind CD(S)U, SPD, FDP und Die Grünen. Zum Imperium zu gehören ist bequemer und sicherer als ein Gegner des Imperiums zu sein. Wissen sie mit dem Geld nicht wohin, können sie wählen, was immer sie wollen, sollten aber von Den Linken die Finger lassen, denn die werden eine Reichensteuer einführen. Und wenn ihnen von den genannten Argumenten keines gefällt, dann wählen sie doch mal Die Violetten oder die Grauen Panther. Verkehrt ist auch das nicht!

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